Flying Eye: Blade 180QX HD

»Hast du Lust darüber zu schreiben?«, war die Frage von Markus Fiehn, als er mir den Karton mit dem Blade 180QX HD auf den Schreibtisch stellte. Da ich eine gewissen Affinität zu Blade-Produkten besitze und mir RTF-Sets sowieso am liebsten sind (lieber fliegen als schrauben), war ihm die Antwort wahrscheinlich schon von vornherein klar. Was auf den ersten Blick jedoch als typischer RTF-Kasten aussah, entpuppte sich bei genauerem hinsehen als BNF-Set des Blade-Quads. »Danke Markus, jetzt darf ich auch noch die Funke einstellen!«

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Das Set
Der Blade 180 QX HD wurde bereits Ende 2013 auf den Markt gebracht und ist für den Indoor- sowie den Outdoor-Bereich gleichermaßen konzipiert. Durch seine SAFE-Technologie und den damit verbundenen stabilen Flugeigenschaften, spricht er sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Piloten an. Ausgestattet mit einer Video-Kamera, verspricht das Set zudem Flugaufnahmen in HD-Qualität.

Im Lieferumfang des knapp 150 Euro teuren BNF-Sets befinden sich neben dem Modell die externe HD-Kamera mit einer Auflösung von 720p (1280 × 720 Pixel), eine 2 GB MicroSD-Karte, der LiPo-Akku mit 500 mAh, das USB-Ladegerät, ein Satz Ersatzpropeller sowie Werkzeug, das u. a. für die Montage des Landegestells benötigt wird. Der Blade 180 kann man allen gängigen Spektrum-Sendern verbunden werden; die dafür nötigen Einstellungen findet man in der beiliegenden Bedienungsanleitung.

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Das Set beinhaltet alle notwendigen Zubehöre. Neben vier Ersatzpropellern finden sich auch diverse Lade- und Anschlußkabel für den Akku und die Kamera.

Der Aufbau
Der Aufbau? Gut, Aufbau ist übertrieben, da sich die erste Inbetriebnahme des Quads lediglich auf die Montage des Landegestells sowie das Laden des Akkus und der Kamera beschränkt. Im BNF-Set sind zusätzlich noch der Empfänger mit dem Sender zu binden. In meinem Fall kam eine Spektrum DX6i zum Einsatz, deren Menü zwar erst noch einmal studiert werden musste, aber nach einiger Zeit erfolgreich mit dem Blade 180 verbunden werden konnte.

Der Blade 180QX verfügt über drei Flugmodi, die gemäß den Fähigkeiten des Piloten individuell eingestellt werden können. Die Flugmodi sowie die Bedienung der Kamera sind über einen Schalter am Sender zuschaltbar; am Beispiel der DX6i sind diese beiden Funktionen z. B. mit Elevator Dual Rate bzw. Flap/Gyro belegt. Neben dem Stabilitäts-Mode (kleine und große Schräglage) gibt es zusätzlich den Acro-Mode, der vorrangig erfahrene Piloten ansprechen dürfte und mit dem Rollen und Loops geflogen werden können. Für eine sichere Stabilität in den jeweiligen Flugmodi sorgt die SAFE-Technologie von Horizon (Sensor Assited Flight Envelope), eine Kombination aus Multi-Achs-Sensoren und Software, die den Roll- und Nickwinkel beeinflusst und regelt, um die Flugsicherheit bzw. Kontrolle zu erhöhen.

Die Kamera
eflite-efc720pVon der Größe und Format ähnelt die ca. 15 Gramm schwere EFC 720 einer handelsüblichen MicroCam. Wie die meisten MicroCams nimmt auch diese Videos im 720p HD-Modus auf. Gegenüber Full-HD mit 1.920 × 1.080 Pixeln werden also lediglich 1.280 × 720 Pixel aufgenommen. Fotoaufnahmen werden mit 1,3 MP erstellt. Hier bieten jedoch selbst die günstigsten Smartphones mehr. Ein Pluspunkt ist die schwenkbare Kamerlinse, die sich gemäß dem gewünschten Blickwinkel, nach oben und unten ausrichten lässt. Aufgeladen wird mittels Micro-USB-Kabel (im Lieferumfang); die Ladedauer beträgt etwa zwei bis drei Stunden. Die Bedienung der Kamera ist denkbar einfach. Sämtliche Bedienelemente sind seitlich angebracht. Wer es komfortabler haben möchte und während dem Flug z. B. ein-aus-schalten oder den Modus ändern möchte kann einen entsprechenden Schalter an der Fernsteuerung zuweisen (Anschluß über freien Empfängerkanal). Die Vorgehensweise dazu ist in der Anleitung beschrieben. Von der Videoqualität sollte man nicht zuviel erwarten. Die Videos/Bilder wirken teilweise übersättigt und überlaufen – für Spaßvideos zwischendurch reicht die Qualität jedoch voll und ganz aus.

Erstflug
Sender eingestellt, Akkus geladen – also alles bereit für den Erstflug. Die Video-Kamera, auf die ich hier an gesonderter Stelle eingehen möchte, lässt sich mittels Klettband unterhalb des Chassis befestigen; die Platzierung des Akkus erfolgt direkt darüber. Mittels LED-Anzeige signalisiert das Modell seinen Status. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist dieser allerdings sehr schlecht sichtbar; das Binden des Modells sollte also vorsichtshalber im Schatten bzw. im Innenbereich vorgenommen werden. Alles bereit? – also Gas hoch und schon hebt der Blade ohne weitere Einflüsse am Sender ab. Schon beim Schweben zeigt der Quad ein sehr stabiles Verhalten. Weiter geht es mit weiteren Flugversuchen im ersten Stabilitäts-Mode. Hier weist das Modell ein sehr gutmütiges, fast schon träges Flugverhalten auf, das zum »cruisen« einlädt. Ein sehr positives Merkmal ist sicherlich die Tatsache, dass das Modell bei Nullstellung immer wieder in eine stabile horizontale Fluglage zurück findet und dem Piloten jederzeit ein sicheres Gefühl der Kontrolle gibt. Apropos stabil: Dank dem stabilen Cassis und dem Zahnradschutz an den Rotoren lässt der Blade auch keine Zweifel an der stabilen Konstruktion aufkommen, die im Härtefall auch »unsanfte« Landungen verzeiht.

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Das Herzstück des Blade 180QX. Für die nötige Stabilisierung sorgt die SAFE-Technologie von Horizon. Der Anschluss der Kamera erfolg über ein Patchkabel.

Weiter geht es mit dem zweiten Flugmodus. Hier macht sich der größere Neigungswinkel sofort bemerkbar. Die Steuerbefehle werden hier schneller umgesetzt, was zu einem wesentlich agileren Flugverhalten führt. Aber auch hier macht sich die SAFE-Technik positive bemerkbar. Ohne störende Vibrationen lässt sich das Modell jederzeit gut beherrschen und reagiert schnell und zügig auf jeden Befehl. Die Leistung der vier Motoren ist absolut ausreichend und verpasst dem Quad gerade im zweiten Stabi-Mode die nötige Power für schnelle und zügige Manöver. Im Acro-Modus lässt der kleine Quad alle Manöver zu, die keine lange Rückenflugphase erfordern. Loops und Rollen lassen sich also fliegen, wenngleich hier die geringe Masse durchaus Grenzen setzt und sich doch eher nur der Experte an solche Figuren heranwagen sollte.

Fazit
Viel Positives und kaum Negatives gibt es über den Blade 180QX HD zu berichten. Horizon hat auch hier wieder ein ausgereiftes Produkt auf den Markt gebracht, dass sowohl für blutige Einsteiger als auch für fortgeschrittene Piloten interessant sein dürfte. Vom Aufbau bis hin zur Elektronik, hier stimmt das Gesamtpaket. Einen Minuspunkt gibt es für die Kamera, die in puncto Qualität der Aufnahmen leider nicht überzeugen konnte. Leichte Windböen steckt der Quad-Zwerg mühelos weg – bei stärkerem Wind machen sich die 95 Gramm jedoch schnell bemerkbar.

-msc-

Technische Daten Blade 180QX HD

  • Länge und Breite 292 mm
  • Höhe ohne Kufengestell 76 mm
  • Rotordurchmesser 4x 126 mm
  • Antrieb 4x Bürstenmotor mit Getriebe
  • Drehzahlregler Onboard
  • Stabilisierung AS3X onboard
  • Empfänger Onboard Spektrum DSM2
  • Flugakku 1s LiPo, 500 mAh
  • Gewicht 73 g
  • RC-System* Spektrum DX6i
  • Preis Bind-N-Fly € 149,99
  • Preis RTF € 179,99

* nicht im Lieferumfag enthalten

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