American Idol? ALeeS Rush 750

Dass neben zahlreichen Fernsehsoaps, diversen Castingshow-Konzepten und Junkfood-Ketten auch richtig gute Ideen über den großen Teich zu uns gelangen, beweist der Rush 750 der neu gegründeten Firma ALeeS, den unser Autor Ron Sebastian auf Herz und Nieren geprüft hat und den er in ROTOR 1/2014 ausführlich vorstellt.

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ALeeS Inc. wurde von dem ehemaligen Rotorworkz-Eigentümer Charley Stephens gegründet mit dem Ziel, eine solide und hochwertige Heli-Produktmarke zu entwickeln und zu vermarkten. Das erste Produkt dieses neuen Unternehmens wurde Rush 750 getauft und wird im Gegensatz zu vielen vorwiegend asiatischen Modellen ausschließlich als Kit angeboten. Dies zeigt den Anspruch, ein Modell der gehobenen Klasse anzubieten, bei dem der Kunde seine bevorzugten Komponenten selbst zusammenstellen kann. Passend für das Besprechungsmuster wurde ein kräftiger Kontronik-Antrieb geordert, der in Kombination mit Graupner Brushless-Servos und einem bavarianDemon 3x für den nötigen Spaß sorgen soll.

Lieferumfang und erster Eindruck

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Hochwertige Einzelteile lassen beim Zusammenbau Freude aufkommen – zumal einige Teilen noch mit einem durchdachten »Extra« glänzen.

Da lag er nun, der vergleichsweise kleine, stylisch gestaltete Karton des Rush, der in Deutschland von der Firma Acrowood vertrieben wird und folgende Komponenten beinhaltet: die übliche längliche Packung mit den Heckrohrteilen, die einzeln verpackte Haube samt Hauptgetriebe sowie diverse Kleinteile. Der eigentliche Augenschmaus sind die beiden Schaumstoffblöcke, in denen jedes Aluteil sein eigenes Fach hat. Bereits die erste Betrachtung zeigt, dass im Herstellungsprozess der Einzelteile an Aufwand nicht gespart wurde, wie die komplexe Geometrie der Teile sowie die eine oder andere Logo-Lasergravur an den Aluteilen belegt.

Unter den Aluteilen befinden sich kleine Verpackungen, die alle relevanten Schrauben, Muttern und sonstige Kleinteile beinhalten. So ist ein komfortables Bauen ohne großes Suchen möglich. Die Haube ist in guter Qualität lackiert und mit allen nötigen Ausschnitten versehen. Auffällig ist das geringe Gewicht der Haube, bedingt durch die geringe Materialstärke, deren Stabilität aber durchaus ausreichend ist. Nach einer gedruckten Anleitung sucht man leider vergebens; stattdessen wird eine Mini-CD geliefert. Wer kein passendes Laufwerk hat, kann auf der Hersteller-Webseite die Anleitung runterladen und ausdrucken. Die Download-Anleitung ist übrigens identisch mit der Version auf der CD.

Eine deutsche Anleitung ist weder auf der Webseite noch auf der CD vorhanden, was allerdings nicht weiter tragisch ist, da die Anleitung nahezu selbsterklärend ist. Neben den Sicherheitshinweisen und Werbe-Schlagzeilen ist die Anleitung im Baukasten-Stil mit entsprechenden Baubildern und Auflistungen der nötigen Teile gehalten. Da beim Rush Modellbauer mit einer gewissen Grunderfahrung angesprochen werden, wurde auf ein Kapitel zum Thema Servo- und Gestänge-Setup verzichtet. An dieser Stelle ist noch erwähnenswert, dass die vorgestellte Variante der 700er Heligröße entspricht – um längere Blätter zu verwenden und den Heli somit auf eine 750er Größe zu stretchen, wird ein entsprechendes »expansion kit« angeboten.

Der Rotorkopf

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Hier hat sich jemand Gedanken gemacht: Die Untersetzungshebel des Rotorkopfs (Bild oben), die mit zwei Kugellagern unterschiedlicher Größe ausgestattet sind. So kann nichts klemmen und ist dennoch fest.

Der Rotorkopf besteht aus massiv anmutenden Blatthaltern und einem starken und aufwendig gestalteten Zentralstück. Die Kugellager sind bereits in den Blatthaltern montiert; die restlichen Teile wie Dämpfergummis, Drucklager und mehrere Scheiben sind in Windeseile aufgesteckt und verschraubt. Hier ist allerdings der Hinweis notwenig, dass der Bausatzinhalt nicht mit der Anleitung übereinstimmt. Während laut Anleitung die Blattlagerwelle (Ø 10 mm) an ihren Enden Innengewinde aufweisen sollte, sind am Bauteil Außengewinde vorhanden. Entgegen der ursprünglichen Angabe werden also keine Inbusschrauben in die Welle geschraubt, sondern selbstsichernde Stopmuttern auf die Gewindezapfen der Welle. An sich sehr erfreulich, da eine selbstsichernde Stopmutter ein sichereres Gefühl vermittelt als eine Innensechskantschraube, die zunächst entölt werden muss, bevor sie mit Schraubensicherungslack befestigt wird …

Autor: Ron Sebastian

001_Titel-10Eine ausführliche Vorstellung des Rush 750 lesen sie in ROTOR 10/2014 (ab 26. September im Handel).

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