Energiegeladen: Die LiPo-Akkus von Gens Ace

Die Akkus von Gens Ace sind bislang hauptsächlich in der RC-Car-Szene bekannt. Im Sortiment befinden sich aber durchaus auch Heli-taugliche Typen. Die Redaktion hat sich die 6s/5.300-mAh-Akkus genauer angeschaut.

Bei meiner Suche nach preiswerten »Nicht-China«-Akkus bin ich auch auf die Seite des mir bis dato noch nicht bekannten Herstellers Gens Ace gestoßen. Dieser hat sogar eine Niederlassung in Deutschland, wo ich kurzerhand anrief, um mehr über die Firma zu erfahren. Dabei sagte man mir, dass Gens Ace selbst Hersteller von LiPo-Zellen ist, diese also nicht nur zukauft, vermisst und konfektioniert. Kurzerhand wurden zwei 6s-Sätze der 30C-Typen mit 5.300 mAh, die sich für 600er und – zu 12s in Reihe geschaltet – 700er Helis anbieten, zu einem Preis von je knapp unter 100 Euro bestellt.

Erster Eindruck

Die Verarbeitung der Packs ist einwandfrei. Die Spannung der Einzelzellen lag zwischen 3,81 und 3,82 V und damit ebenfalls sehr nahe beieinander, was auf ein gutes Matching schließen lässt. Als Nächstes wurden die Innenwiderstände vermessen, die einen guten Aufschluss über das Verhalten der Akkus unter Last geben. Diese lagen mit nur 2 bis 3 Milliohm pro Zelle ebenfalls in einem sehr guten Bereich. Der Querschnitt von 61,5 x 41,5 mm wird leider wohl manche Akkuaufnahme überstrapazieren. Dafür ist das Gewicht mit nur 746 g für einen 5.300-mAh-Akku sehr niedrig. Unschön ist auch, dass die Balancer-Kabel den Akku auf der entgegengesetzten Seite der Anschlusskabel verlassen, wo zudem keine Aussparung dafür vorgesehen ist, so dass sie gequetscht werden können. Ich habe hier mit einem Messer Platz geschaffen.

(Bilder oben) Der Balancer-Anschluss wird etwas unglücklich aus dem Akku herausgeführt, so dass er eventuell gequetscht werden könnte. Mit einem Messer kann hier vorsichtig etwas Luft geschaffen werden. 

Praxis

Die Flugerprobung fand zunächst bei winterlichen Temperaturen und später auch auf Gran Canaria stattfand. Während die zu 12s in Reihe geschalteten Akkus hier in Deutschland noch mit Samthandschuhen angefasst, also nie leer geflogen und immer brav mit Balancer geladen wurden, wurden sie dort während der Schulung auch mal fast leer geflogen oder ohne Balancing geladen, wenn es schnell gehen musste. Dabei zeigten sie sich immer von ihrer besten Seite. Selbst nach mehrfachem Nicht-Balancen oder Fast-Leerfliegen war kaum Drift zu verzeichnen. Natürlich war die Belastung während der Schulung eher moderat. Zwischendrin wurden aber auch immer wieder Spaßflüge eingelegt, bei denen die Gens Ace-Akkus eine sehr gute Spannungslage bis zum Ende des Flugs zeigten. Ein Einbrechen der Rotordrehzahl konnte eigentlich erst zu einem Zeitpunkt beobachtet werden, wo man aus Vernunftgründen eigentlich schon gelandet sein sollte.

Das Diagramm eines der Testflüge zeigt die gute Spannungslage (blaue Linie) des Akkus.

Fazit

Die von mir erprobten Akkus von Gens Ace haben sich in der Praxis absolut bewährt. Auch nach unzähligen Zyklen und teils fast schon grober Misshandlung haben sie noch die zu Anfang gemessenen Innenwiderstände und auch die Spannungslage ist noch immer sehr gut – und das zu einem vergleichsweise günstigen Preis, der das Bestellen in China überflüssig macht.

Technische Daten

  • Gens Ace LiPo, 6s/5.300 mAh
  • Länge 139 mm
  • Breite 61,5 mm
  • Höhe 41,5 mm
  • Gewicht 746 g
  • Stecksystem Anschlusskabel: 4 mm Gold mit Pluspol auf Buchse
  • Stecksystem Balanceranschluss: JST-XH Preis € 97,32
  • Hersteller/Vertrieb/Bezug Gens Ace (www.gensace.com)

-mf-

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