Hard-CORE? Der CORE 700 von CORE Helicopter

Mitte 2015 präsentierte die Karcher AG die neu ins Leben gerufene Marke CORE Helicopter, deren erster Debüthelikopter der CORE 700 bildet. Grundlage für eine erfolgreiche Markteinführung sollen dabei durchdachte Konstruktions-Konzepte und pfiffige Detaillösungen sein, die den Heli deutlich aus der Masse der 700er Helis hervorheben sollen. Dazu zählen u.a. ein unkonventioneller Hauptrotorkopf-Aufbau sowie das neuartige Chassis-Konzept, basierend auf den »Core«, eine leichte, aus Aluminium gefräste Konstruktion, die zum einen das gesamte Tragwerk des Helis bildet und zum anderen das Zahnrad umhüllt. Ron Sebastian hat das Modell für uns aufgebaut und herausgefunden, ob die Konstruktions-Konzepte auch wirklich wegweisend sind.

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Der Rotorkopf ist massiv ausgeführt und wirkt dennoch schlicht.

Modellhelikopter der 700er Klasse mit Ambitionen für härtestes 3D sind trotz des aktuell anhaltenden Speed-Booms auf dem Markt wahrlich keine Seltenheit. Um in dieser Klasse erfolgreich zu sein, bedarf es eines grundlegend frischen Konzepts, um gegen etablierte Systeme bestehen zu können. Genau hier ist der CORE 700 zu Hause, der als erstes Produkt der Karcher AG direkt in der Premium-Klasse mitmischen soll. An äußeren Merkmalen, die das »anders sein« betonen, mangelt es jedenfalls nicht: Neben dem CORE-Konzept, bei dem fast alle wesentlichen Komponenten durch zwei komplexe Aluteile im Chassis aufgenommen werden, drängt sich insbesondere das ovale, strebenlose Heckrohr mit innenliegender Anlenkung ins Rampenlicht. Aber auch der massive Hauptrotorkopf mit kugelgelagerter Blattlagerwelle zur Servokraftminimierung sowie die innenliegende Heckschiebehülse (bzw. -stange) sind neben zahlreichen weiteren interessanten Detaillösungen erwähnenswert.

Lieferumfang und erster Eindruck
Nach dem Pre Release 2015 (Bericht in ROTOR 8/2015) und intensivem Werbetreiben durch das CORE-Team, traf Ende Juni das lang ersehnte Vorstellungsmuster ein. Der Inhalt des schlichten, mit CAD-Abbildungen des CORE verzierten Baukastens beschränkt sich auf die unmontierte Mechanik, wobei man hier zwischen Sets mit Rotorblättern sowie verschiedenen Haubendesigns wählen kann; bisher ist allerdings nur »AtomGrün« verfügbar. Das bei der Modellvorstellung angekündigte Einziehfahrwerk soll im Herbst als zusätzliche Produktvariante und Umrüstkit für bestehende Modelle erhältlich sein.

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Der eigentliche »Core« besteht aus zwei komplexen Aluteilen, die sowohl die Trägerplatte als auch den Dom bilden.

Der Baukasteninhalt gliedert sich in zwei Untereinheiten, in die zum einen viele Blistertüten mit sämtlichen Mechanikteilen enthalten sind und zum anderen die Haube einzeln geschützt gelagert wird. Die Verpackungsstrategie ist hier am Ersatzteilkatalog ausgerichtet, so dass es z.B. Tüten für Schrauben M3xXX gibt, die dann für verschiedene Bauabschnitte die notwendigen Teile enthalten. Das Tütenspiel ist – gegenüber Baugruppenverpackten Modellen – in der Bauphase mit etwas mehr Sucherei behaftet und man wünscht sich hier zeitweise eine etwas übersichtlichere Sortierung. An Papierwerk liegt dem Bausatz lediglich eine Checkliste der enthaltenen Teile bei, die die Einzelpositionen im Baukasten einzeln abgehakt aufweist.

Bei unserem Besprechungsmuster fehlten dennoch zwei Schraubenpäckchen und ein Teil der Haubenmagnete. Diese waren auf Nachfrage allerdings prompt und anstandslos im Briefkasten; die Servicebetreuung ist also schon mal gut! Die Anleitung findet man nach kurzer Suche online. Diese ist vorrangig darauf ausgelegt, an einem PC mit »endlos-scroll« benutzt zu werden. Die Druckbarkeit ist aufgrund der wahllosen Seitenumbrüche etwas eingeschränkt, aber für einen Papierliebhaber dennoch möglich. Der propagierte Vorteil in der Web-basierten Anleitung liegt in der stetigen Aktualisierbarkeit durch den Hersteller …

Es gibt eine Vielzahl an aktuell verfügbaren 700er Helis. Den Mut jedoch, konstruktiv neue Wege zu beschreiten, haben nur ganz wenige. Der CORE 700 zählt in jedem Fall zu dieser Gattung, die für künftige Evolutionen als Grundlage dienen könnte. Die beim Vorstellungsmuster beanstandeten Qualitätsmängel sind sicherlich in der Bauphase ärgerlich, aufgrund der schnellen Reaktion des Herstellers aber für den Betrieb quasi unerheblich.

 

Text/Bilder: Ron Sebastian

Rotor_9_16Einen vollständigen Bericht über den CORE 700 lesen Sie in Ausgabe 9/2016. Ausgabe bestellen

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