Hughes MD 500E von Roban/scaleflying.de

Wenn schon, denn schon, dachte sich unser Autor Stephan Brogle und erweiterte kurzerhand seine bestehende MD 500E-Flotte um ein neue MD – dieses Mal allerdings eine Nummer größer! Den passenden Bausatz fand er beim chinesischen Hersteller Roban, dessen Produkte bei uns über die Firma Scaleflying.de vertrieben werden. Erhältlich ist die hier vorgestellte MD 500E übrigens in der SuperScale-Ausführung, die neben den Rotorköpfen (inkl. Rotorblättern) auch das Cockpit sowie zahlreiche Scaledetails beinhaltet. Mit der neuen HSM-800-Mechanik erhält der Scalepilot zudem eine völlig überarbeitete Mechanik, die gegenüber der Vorgängerversion an vielen Punkten verbessert wurde. Ob sich dieses Komplettpaket auch ohne Weiteres »super scale« umsetzen lässt, weiß Stephan Brogle zu berichten. 

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Es war diese kalte, fliegerfeindliche Jahreszeit, als ich mich dabei ertappte, als »Wiederholungstäter« abgestempelt zu werden: Ich schaute mir die ersten Bilder der neuen MD 500E der SuperScale-Serie von Roban an. Wiederholungstäter deshalb, weil ich schon zwei MD 500E in 600er Größe fliege: Eine als reiner Scale-Trainer mit 2-Blattrotorkopf und die andere mit einem 5-Blatt.

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Alle Teile im Lieferumfang sind ordentlich und strukturiert verpackt.

Es war schon lange mein Wunsch, etwas Größeres zu bauen. Außerdem ist es meiner Meinung nach klüger, sein schwer verdientes Geld in ein größeres Modell zu investieren, als den örtlichen Augenoptiker zu unterstützen.

Also bestellte ich die MD Ende Dezember bei Scaleflying.de, die dann Anfang Januar geliefert wurde. Alles war sehr ordentlich verpackt und mit Schaumstoff ausgekleidet. So konnte sie die lange Reise aus Asien, über Deutschland in meine Werkstatt in der Schweiz gut überstehen.

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Die HSM 800-Mechanik mit neuen Seitenplatten aus Carbon und einem veränderten, optimierten Strukturaufbau, der für eine höhere Steifigkeit sorgt. Die Hauptrotorwelle ist nun dreifach gelagert und mit geänderter Sicherung. Neu ist auch der Hauptrotorkopf mit einem …

Die neue HSM 800-Mechanik
Die Qualität der Bauteile war sehr gut und vor meinem geistigen Auge sah ich die MD schon in der Luft. Die Mechanik ist bereits vormontiert und der Rumpf lackiert – die restlichen Arbeiten sollten also schnell zu bewerkstelligen sein. Trotzdem zogen fast vier Monate bis zum Erstflug ins Land. Gründe dafür waren mein Beruf und Änderungen am Bausatz die ich machen musste – doch davon später mehr.

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… einteiligen Zentralstück und Alu-Blatthaltern; die Taumelscheibe ist nun komplett aus Aluminium. Verändert wurde auch der Heckabtrieb. Für ein maßhaltigeres Ergebnis bei der Produktion sorgt ein neues Laserschweißverfahren.

Die neue HSM 800-Mechanik macht einen sehr guten Eindruck; sie wurde in einigen Punkten verbessert. Ich fliege bereits die Vorgänger-Mechanik in einer 700er-Jayhawk von Roban, deshalb habe ich hier gute Vergleichsmöglichkeiten. Zuerst fielen mir die neuen Seitenplatten auf, die aus einem anderen Material gefertigt sind. Die Hauptrotor-Wellenlager sind hochwertiger und die Welle ist nun 3-fach gelagert. Der Heckantrieb wird intelligent abgestützt. Ich rieb mir beim ersten Betrachten dieser Verbesserung verwundert die Augen: Ein Heckrotorgehäuse wurde zweckentfremdet, aber die Lösung ist super und funktioniert einwandfrei. Die Mechanik an sich wirkt jetzt hochwertiger als die Vorgänger-Version. Es wird sich zeigen, wie sie sich im Flug verhält. Im Vorfeld wurden die zu lauten Laufgeräusche bemängelt – vor allem darauf war ich gespannt.

 

detail_Bild-6Einbau der Komponenten
Ich begann mit dem Einbau der Elektronikkomponenten. Beim Montieren der Servos in den vorgesehenen Halterungen begannen die Probleme: Die von mir verwendeten Servos Futaba BLS 451 waren zu hoch und passten nicht. Direkt unterhalb der Servos befand sich die Aufnahmeplatte für das FBL-System. Daher erstellte ich aus Carbon Unterlegplatten. Meine Bedenken, dass so die Servos zu hoch sind, bestätigten sich zum Glück nicht. Auf der darunterliegenden Platte montierte ich das FBL-System, hier kommt ein bavarianDemon 3X zum Einsatz.

Ich greife gerne auf Bewährtes zurück. Mit dieser Lösung hatte ich noch nie Probleme bei Mehrblatt-Köpfen; schon im Grundsetup erhalte ich so ein durchaus fliegbares Modell. Aber auch hier ging die Montage nicht ohne Weiteres, denn die Platte war mir zu weich. Deshalb habe ich hier eine 1,5-mm-GfK-Platte aufgeklebt, um die Grundplatte zu verstärken – eine simple, aber effektive Lösung. Es wäre wünschenswert, dass der Hersteller hier nachbessert. Ich befürchtete, dass sich das BD3X bei einer zu weichen Platte zu sehr aufschwingt und eine gute Regelung nicht mehr möglich ist.

Rotor_Titel-8-15Eine ausführliche Vorstellung der Lockheed XH-51A lesen Sie in ROTOR 8/2015 (ab 23. Juli im Handel).

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