Neues aus Bückeburg: BO 105 im Museum eingeflogen

Am 30. August wurde den Bückeburger Bürgern ein spektakuläres Schauspiel geboten. Mit zwei Schwerlastkränen wurde eine BO 105 kopfüber in die Stahlkonstruktion des Erweiterungsbaus des Hubschraubermuseums gehoben und unter dessen Decke aufgehängt. Kopfüber deshalb, weil die BO 105 der erste kunstflugtaugliche Hubschrauber war. Der Neuzugang des Museums ist eine BO 105M (VBH), wurde 1981 bei MBB gebaut und hat die Seriennummer 5022. Bei der Bundeswehr flog sie mit der Kennung 80+22. Nach ihrer Ausmusterung wurde sie zusammen mit ca. 25 weiteren BO 105M bei Eurocopter eingelagert. 20 von ihnen wurden in die USA verkauft; die 5022 wurde dem Hubschraubermuseum für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt. Der Lackierbetrieb Bernd Schlink aus Lübbecke hat sie in Donauwörth abgeholt und im Design der Flying Bulls lackiert, so dass sie eine Kopie der BO 105 mit der Kennung D-HTDM ist, die vom ehemaligen Bückeburger Heeresflieger Rainer Wilke geflogen wird.

Das Reinheben der 11,86 m langen Maschine durch ein nur 3,4 x 6,8 m großes »Fenster« in der Stahlkonstruktion war nicht ganz einfach. Zwei Schwerlastkräne, zwei Industriekletterer, sechs Auszubildende mit zwei ihrer Ausbilder von der Heeresfliegerwaffenschule und drei Mitarbeiter des Hubschraubermuseums waren daran beteiligt. Der schwierigste Teil war das Drehen des Hubschraubers um 180 Grad, was aber von dem hervorragenden Team bestens gemeistert wurde. Nach dem Anbringen der Rotorblätter und des Heckrotors wurde die BO 105 an vier Stahlketten mit 25-facher Sicherheit aufgehängt. Es dürfte weltweit der erste Hubschrauber in einem Museum sein, der kopfüber aufgehängt ist. Die Neueröffnung des neu gestalteten Hubschraubermuseums mit dem Erweiterungsbau findet voraussichtlich rechtzeitig zum 27. Internationalen Hubschrauberforum am 29. und 30. Juni 2011 statt.

Hubschraubermuseum, 31675 Bückeburg, Sablé-Platz 6, Tel. 05722 5533; www.hubschraubermuseum.de

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