Sorgenkind mit Erfolgsaussichten – NH90 aus einem Graupner-Bausatz

Das Original der NH90 wird gerne auch als Pannen-Helikopter bezeichnet: Triebwerksprobleme, Korrosionsschäden und viele weitere technische Fehler haben die Serienproduktion des militärischen Transporthubschraubers über Jahre hinausgezögert. Nichtsdestotrotz hat sich Jürgen Freisewinkel an den Nachbau dieses Helikopters aus einem Graupner-Rumpfbausatz gewagt – ob der Aufbau frei von Pannen und Problemen vonstatten ging, berichtet er in seiner zweiteiligen Baudokumentation.

Hofthiergarten, Spessart 1973. Eine Huey der Bundeswehr schwebt in wenigen Metern Höhe hinter einer Buschreihe, aus der geöffneten Schiebetür wird ein Seesack aus zwei Metern Höhe abgeworfen. Ich beobachtete den Vorgang von der Terrasse unserer Ferienwohnung aus, es war direkt auf der anderen Straßenseite. Ich war sehr beeindruckt, mein Interesse an Hubschraubern, speziell an Militärhubschraubern, geht auf dieses Urlaubserlebnis meiner Kindheit zurück.

So war es logisch, dass ich auch auf die NH90 von Graupner aufmerksam wurde. Es zeigte sich aber schnell, daß das Modell keinen ernsthafteren Scale-Ansprüchen genügte. Das lag nicht nur daran, daß der Rumpf zu einem sehr frühen Zeitpunkt entstand und sich deshalb nur auf den Prototypen beziehen konnte, auch die Ausführung verschiedener Details entsprach eher den Anforderungen einer Serienproduktion, als den Wünschen einiger Scale-Enthusiasten; so hab ich erst einmal die Finger von dem Baukasten gelassen. 2010 endete die Produktion des Modells und die NH90 wurde mit Preisnachlässen von über 50% angeboten – da habe ich noch einmal überlegt und zugegriffen.

Der Bau der HF-Antenne nach Fotos. Die Stützen sind aus Messing mit eingeklebten Augbolzen. Die Antenne besteht aus einem PVC-Rohr mit Stahldrahteinlage.

Vorüberlegungen
Nun galt es erst einmal, sich Gedanken zum Modell und seiner Ausführung zu machen. Ich hatte noch keine Mechanik für die NH90 und der Bausatz war für eine Turbinenmechanik. Die Benzinversion war schon vergriffen, was sich aber später als Glück herausstellen sollte, denn ich konnte die beiliegende Aufhängung der Turbinenmechanik, bestehend aus zwei Aluminium-U-Profilen, gut gebrauchen. Ich flog damals noch keine Elektromotoren in Scale-Helikoptern und so war der erste Gedanke, eine Comeback-Mechanik mit Zenoah 230, wie in meiner Bell 212, zu verwenden. Mittlerweile hat die Bell einen Elektroantrieb und auch bei der NH90 gingen die Überlegungen schnell in diese Richtung …

Text/Bilder: Jürgen Freisewinkel

Einen vollständigen Bericht über die NH90 von Jürgen Freisewinkel lesen Sie in Ausgabe 5/2017. Ausgabe bestellen

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