Direktantrieb für größere Hubschrauber – bisherige Erfahrungen

Seit der Veröffentlichung seines ersten Berichts über Direktantriebe für größere Helikopter in der ROTOR ist nun etwa ein Jahr vergangen. Damals stellte Holger Schütz seine ersten Erfahrungen vor. Inzwischen hat er umfangreiche Praxiserfahrungen gesammelt und verschiedene Änderungen sowie Verbesserungen vorgenommen. Das schauen wir uns hier mal an.

Noch mal zur Erinnerung: Auf das Thema bin ich durch einen Bericht in der ROTOR 12/2023 gekommen. Da wurden eher beiläufig die direkt angetriebenen Helis von Peter Müller gezeigt. Insbesondere der größere mit 10s und E-Bike-Motor weckte sofort mein Interesse als Tüftler und Experimentator. Im sehr freundlichen Kontakt mit ihm erfuhr ich dann die ersten Grundlagen und seine Art der Umsetzung.

Dass man in unserem Hobby auch mal Modellbau-untypische Dinge macht oder Teile einsetzt, ist ja nicht neu. Aber auf so einen Motor muss man erst mal kommen. Dabei drängt er sich mit seinen Eigenschaften für das Thema »Direkt« eigentlich auf: große Kraft bei geringer Drehzahl und mechanisch/thermisch sehr stabil. Und sein Anschaffungspreis als Massenartikel ist unschlagbar.

Aber kein Licht ohne Schatten. Sein Gewicht ist schon enorm, und man braucht doch ein bisschen Bastelarbeit, um ihn vernünftig einzubauen und mit der Rotorwelle zu verbinden. Und wenn man diese Motoren nicht »nackt« bekommt, muss man sie erst aus der entsprechenden Nabe herausholen, nicht immer ganz einfach. Dafür spart man alle Mechanik- und Getriebeteile, da ja auch der Heckrotor direkt angetrieben wird.

Für das erste Versuchsobjekt hatte ich den gleichen Motor wie Peter genommen, einen für 24 Volt. Die Leistung dieser Motoren ist immer nur durch die Elektronik begrenzt, normal auf 250 Watt, doch sie können deutlich mehr. Meine Messung ergab eine KV von 45. Bei 10s dreht er im Leerlauf also grob mit 1.600 UpM, entsprechend bei 80 Prozent gut 1.300 UpM – eine für die Heli-Größe gute Drehzahl. Ich habe ihn passend zum damaligen Rotor mit ca. 1.100 UpM drehen lassen, das ging prima. Und er hatte einen sehr guten Wirkungsgrad. Im Vergleich zum konventionellen Antrieb (gleicher Rotor und Drehzahl) hat er rund 20 Prozent weniger Strom verbraucht.

Und die Experimente gingen weiter. Als Nächstes wurde ein 48-Volt-Motor beschafft. Der hatte nur noch 25 KV! Bei nun angepeilten 12s dreht er leer mit gut 1.100 UpM. Genau richtig für eine Drehzahl unter 1.000 UpM. Das habe ich erfolgreich bis 2,20 Meter Rotor und …

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