Spirit System ist seit Langem als Hersteller beliebter Flybarless-Systeme bekannt. Kürzlich wurde das Sortiment um einen eigenen Fernsteuersender erweitert. Ernie Dembowsky wollte herausfinden, was dieser zu bieten hat.
IN KURZER RÜCKBLICK
Im Jahr 1987 habe ich mit dem Heli-Fliegen angefangen. Mein erstes Modell war ein Champion von Schlüter. Mit einem Hula-Hoop-Ring unter den Kufen konnte ich mir leidlich den Schwebeflug antrainieren. Durch die Paddelstange am Rotorkopf (auch Hillerstange genannt, nach dem amerikanischen Hubschrauberpionier Stanley Hiller), lag der Champion in der Horizontalen relativ stabil. Es genügten jedoch geringste Drehzahländerungen, und das Heck drehte sich nach einer Seite weg – vor allem bei geringer Vorwärtsfahrt. Insbesondere das Steuern des Heckrotors verlangte ständige Konzentration. Die Situation wurde langsam besser, als ich mir 1990 den ersten mechanischen Kreisel von Futaba leisten konnte.
Anfang der 2000er-Jahre kamen dann die ersten Flybarless-Systeme auf den Markt. Diese ermöglichten erstmals eine 3-Achsen-Stabilisierung des Helikopters und somit eine sichere Kontrolle auch ohne Paddelstange. Als echter Meilenstein darf das VStabi angesehen werden. Es wurde von Ulrich Röhr entwickelt und erstmals im Jahr 2006 von der Firma Mikado vertrieben. Dieses System verlieh dem RC-Heli eine bis dahin nicht erlebte Agilität und darf mithin als Geburtshelfer des 3D-Flugstils verstanden werden. Das VStabi (heute in Generation EVO) zählt immer noch zu den beliebtesten Stabilisierungssystemen. Inzwischen ist jedoch eine Reihe von Mitbewerbern in den Markt eingetreten, die ebenfalls um die Gunst der Kunden buhlen.
Einer dieser Mitbewerber ist Tomáš Jedrzejek aus der Tschechischen Republik, Inhaber der Firma Spirit System. Sein erstes FBL, das Spirit 1, erschien im Jahr 2010. Interessantes Detail am Rande: Tomáš hat mir verraten, dass das Spirit 1 auch heute noch, nach fast 15 Jahren von ihm supportet wird. Und es war damals schon für eine Betriebsspannung von bis zu 12 Volt ausgelegt. Doch auch hier ging die Entwicklung weiter. In den letzten Jahren wurden die Spirit-FBL vor allem durch ihre perfekte Integration mit JETI-Sendern bekannt.

MEINE NEUGIER ERWACHT
Ich muss zugeben, dass ich hellhörig wurde, als ich erfuhr, dass die Spirits GT/GTR mit automatischer Höhenrettung ausgestattet waren. Zuverlässig retten können heute viele Systeme, wenn der Pilot rechtzeitig manuell die Rettungsfunktion auslöst. Genau das ist aber leichter gesagt als getan, und insbesondere bei mangelnder Übung erfolgt der Griff zum Rettungstaster nicht selten zu spät. Aber eine Rettungsfunktion, die aktiv verhindert, dass der Helikopter eine zuvor definierte Mindesthöhe unterschreitet, ist nochmal eine andere Hausnummer. Damit, so dachte ich mir, könnte ich gefahrlos neue Flugfiguren ausprobieren, ohne einen Absturz zu riskieren.
Der Gedanke bekam neue Nahrung, als ich im März 2023 las, dass Spirit System einen eigenen Sender herausbringen würde: die Spirit Wave. Es sollte noch fast zwei Jahre dauern, bis am 28. Februar 2025 der Sender offiziell in den Verkauf ging.
Diese Zeit wurde ausgiebig von namhaften Teampiloten genutzt, um das System gründlich zu testen, Fehler auszumerzen, die Software zu verbessern und neue Funktionen einzubauen. Da unter anderem mein Vereinskollege Timo Wendtland zu den …
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