Mit dem M4 und dem M4 Max konnte sich OMP bereits erfolgreich auf dem Markt positionieren.
Da lag es nahe, auch den Schritt zum 700er-Modell zu wagen. Als die Bilder der ersten M7 Prototypen
auftauchten, war für Tobias Wilhelm sofort klar, dass er diesen Heli, den Konstrukteur Jonas Wackershauser zusammen mit Teampilot Tim Grünewald entwickelt hatte, unbedingt haben musste. Er war extrem neugierig, ob es den beiden gelungen war, noch einmal so einen Kracher wie den M4 auf die Beine zu stellen und OMP Hobby in die Riege der Premium-700er-Helis zu katapultieren.
Bausatzinhalt
Bereits der Karton des M7 lässt erahnen, dass OMP hier ernst macht und mit diesem Heli in die Liga der Premiumhelis aufsteigen will. Der farbige Aufdruck des M7 gibt einen Ausblick auf die bunten Designvarianten des Helis und verspricht gute Sichtbarkeit. Ebenfalls sind die RotorTech Ultimate-Rotorblätter zu sehen, die den Combo-Varianten des Bausatzes beigelegt sind. Die Umverpackung enthält dann vier weitere schwarze Kartonagen, in denen alle Komponenten des Bausatzes sicher verpackt sind. Der größte Karton beinhaltet eine Schaumstoffeinlage für die GfK-Kabinenhaube und die Chassisteile sowie einige weitere Kleinteile. In den beiden anderen, gleich großen Kartonagen sind der Sunnysky-Motor, die Heckrotorblätter und alle anderen Bauteile untergebracht. Die letzte, längliche Verpackung beherbergt die Rotorblätter und zwei verschiedene Heckrohre sowie die Schubstange für die Heckanlenkung. Unter den Kartonagen entdeckt man erfreulicherweise noch eine bunt bedruckte Anleitung auf sehr stabilem Papier (man hat hier eher den Eindruck, ein richtiges Heft in der Hand zu halten) in englischer Sprache.
Anleitung
Da man jeden Aufbau eines Modellhelikopters zunächst mit dem gründlichen Studium der Anleitung beginnen sollte, möchte ich hier kurz auf die Gestaltung der Anleitung eingehen. Wie bereits beschrieben, ist sie in Heftform gehalten und sehr stabil gestaltet. Die ersten Seiten der Anleitung enthalten eine Dreiseitenansicht des M7 mit den exakten Abmessungen sowie ein Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben. Weiterhin werden die in der Anleitung verwendeten Symbole und die Bezeichnungen der Baugruppen auf den Beuteln erklärt. Die letzten neun Seiten der Anleitung enthalten ein Ersatzteilverzeichnis und detaillierte Empfehlungen zur Einstellung des Helis, den verfügbaren Übersetzungsverhältnissen und eine Anleitung zur Positionierung der beigefügten Aufkleber. Wie heutzutage üblich wurde die Anleitung aus den verwendeten CAD-Konstruktionszeichnungen erstellt und zeigt Schritt-für-Schritt den Aufbau der einzelnen Baugruppen.
Positiv fällt auf, dass wichtige Stellen in roter Schrift farblich abgehoben sind und mit einem gelben Ausrufezeichen versehen wurden. So werden Baufehler vermieden, die durch die Vielzahl verschiedener Aufbaumöglichkeiten entstehen könnten. Weiterhin wurde die Möglichkeit genutzt, bestimmte Bauteile transparent darzustellen, um deren internen Aufbau besser abzubilden oder den Blick auf verdeckte Stellen freizugeben. So kann man sich wirklich jederzeit ein genaues Bild verschaffen, wie die entsprechende Baugruppe im aufgebauten Zustand aussehen muss. Dünne, rote Hilfslinien geben darüber hinaus den Pfad der verwendeten Schrauben und Wellen an, sodass ein Aufbau in falscher Reihenfolge oder das falsche Platzieren von Schrauben ausgeschlossen ist. An komplexeren Stellen werden zusätzlich noch Tipps zur Vorgehensweise gegeben. Alles in allem kann ich für die Anleitung nur ein großes Lob aussprechen.
Rotorkopf
Begonnen wird der Aufbau des M7 mit dem Rotorkopf. Hierzu greift man sich den Beutel mit der Aufschrift »Page 1« und blättert zur entsprechenden Stelle in der Anleitung. Beim Ausleeren des Beutels, merkt man sofort, dass das Motto beim M7 »klotzen statt kleckern« lautet. Zentralstück, Blatthalter, Anlenkarme und Blattlagerwelle können nur als massiv bezeichnet werden. Die schwarz eloxierten Oberflächen verleihen den Teilen eine edle Optik. Der Aufbau der Blatthalter kann getrost als klassisch bezeichnet werden. Zwei große Radiallager und ein Axiallager nehmen die auftretenden Kräfte sicher auf. Ein angeformter Zapfen greift in die entsprechende Nut im Anlenkarm und zentriert ihn. Zwei M3×10-Schrauben halten den Anlenkarm sicher am Blatthalter. Erfreulicherweise hat man die Wahlmöglichkeit, ob man eher ein direktes oder ein lineareres Ansprechverhalten anstreben möchte. Für 3D-Cracks werden die kürzeren, 32 Millimeter langen Arme die bessere Wahl sein. Wer es etwas gemäßigter angehen möchte, kann die 37 Millimeter langen Arme verbauen. Da mir ein lineares Steuerverhalten eher zusagt, habe ich mich für die letzte Variante entschieden.
Um kein unnötiges Gewicht mit sich herumzuschleppen, verfügen die Blatthalter auf der Ober- und Unterseite über ausgefräste Fenster. Immer nach dem Motto: So stabil wie nötig und so leicht wie möglich. Positiv fiel auf, dass auch bei der Montage der Blätter an Servicefreundlichkeit gedacht wurde. Schraubenkopf und Mutter sitzen in entsprechenden Vertiefungen und die U-Scheiben für die Blätter sind so geformt, dass sie beim Einsetzen durch eine Vertiefung geführt werden. Außerdem werden noch Stahlbuchsen durch die Bohrungen der Blatthalter gesteckt, die sich dann saugend in die U-Scheiben setzen. So kann man ganz bequem die Blätter montieren und sich das lästige Zentrieren der Scheiben sparen. Auch hier hat man wieder mitgedacht und zwei Sätze Scheiben und Buchsen mit unterschiedlichen Stärken beigelegt.
Als letztes kleines Schmankerl verfügen die Blatthalter an der Oberseite über eine kleine Ausfräsung, die in Kombination mit den Pendants am Zentralstück eine Skala für den Pitchbereich abbilden. Das ist zwar nicht neu, aber trotzdem ein nettes Detail. Auch das Zentralstück wirkt massiv und verfügt am Hals ebenfalls über Aussparungen zur Gewichtsreduktion. Der Hals ist seitlich geschlitzt und wird mittels der Schrauben für die Lagerung der Taumelscheibenmitnehmer auf der 15 Millimeter starken Rotorwelle verklemmt. Eine quer eingesetzte M4-Schraube übernimmt die zusätzliche Sicherung.
In Sachen Blattlagerwellendämpfung hat man die Wahl zwischen einer weicheren Variante und einer Variante für extremes 3D. Bei der weichen Variante kommt zusätzlich eine zentrale Lagerung der Blattlagerwelle zum Einsatz. Die Welle steckt dabei in einer kugelgelagerten Wippe, die mittig im Zentralstück verschraubt wird und die horizontale Bewegung der Welle bei harten Pitchstößen verhindern soll. Dadurch wird das Pitch knackiger und das Steuerverhalten präziser. Bei dieser Variante wird die Dämpfung über drei große Gummiringe realisiert, die in entsprechend geformten Metallscheiben gefasst sind.
Die Vorspannung der Dämpfungsringe kann mittels verschieden starker Passscheiben zwischen Blatthalter und Zentralstück eingestellt werden. In der extremen 3D-Variante muss die zentrale Lagerung der Blattlagerwelle ausgebaut und die Passscheiben müssen weggelassen werden. Die Dämpfung ist dann sehr steif und besteht aus einer Mischung aus Gummi-Dämpfungsring und einem POM-Dämpfungselement mit einem weiteren, dünneren Dämpfungsring. Die harten POM-Elemente begrenzen dabei die maximal mögliche Schlagbewegung der Blattlagerwelle. In der Anleitung wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Variante nur für extreme Flüge und hohe Drehzahlen geeignet ist und unterhalb von 1.100 UpM Vibrationen auftreten können.
Unterhalb des Zentralstücks geht es dann mit der massiven Taumelscheibe weiter. Deren Innenring wird von doppelt kugelgelagerten Aluhebeln, an denen Y-förmige Kunststoffelemente verschraubt sind, mitgenommen. Auch hier fällt die Detailverliebtheit auf. Um ein Verklemmen der Gelenkstellen der Kunststoffelemente zu verhindern, werden diese nicht einfach nur mit …
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