Scharfe Klinge – der Blade 450X

Fast monatlich kommen derzeit neue Modelle von Blade, die allesamt flugfertig dem Kasten entsteigen und dazu noch mit einer sehr guten Grundeinstellung glänzen. Rüdiger Huth stellt die mit dem Flybarless-Empfänger AR7200BX ausgestattete 450er Variante des Blade vor.

Der AR7200BX, eine Kombination aus Flybarless-System und Empfänger, zeigte sich auch im 450X wieder von seiner besten Seite. Hier erkennt man auch gut die saubere Kabelverlegung.

Der Werbeslogan für den Blade 450X ist schon provokant: »… Piloten einen kompromisslosen 3D Hubschrauber zu bieten, der in der Zeit flugfertig ist, den der Akku zum Laden benötigt…« Okay, das ist doch mal eine Ansage. Nachdem ich ohnehin auf der Suche nach einem neuen 450er Spielgefährten war, kam mir diese Aussage gerade recht. Ausschlaggebend war für mich neben der Tatsache, dass Horizon in den letzten Jahren immer wieder bewiesen hat, funktionierende »out of the box«-Modelle an den Start zu bringen, auch die Verwendung des neuen Spektrum-Empfängers AR7200BX, in dem die Technologie des microbeast mit einem Siebenkanal-DSMX-Empfänger vereint wurde. Eine feine Sache, da damit ein zusätzlicher Empfänger oder zusätzliche Satelliten wie bei anderen Systemen nicht mehr benötigt werden. Wer das System dennoch mit externen Satelliten ausstatten möchte, kann diese anschließen. Somit steht auch einer Nutzung in größeren Modellen nichts im Wege. Softwareseitig unterscheiden sich microbeast und die Flybarless-Einheit im AR7200BX nicht. Allerdings müssen die Updates hier über Horizon durchgeführt werden.

Beschreibung

Der Rotorkopf mit Aluminium Zentralstück und Kunststoff-Blattgriffen. Die Taumelscheibe ist eine Kombination aus Aluminium und Kunststoff. Alle Kugelpfannen laufen leicht und ohne merkliches Spiel.

Der Blade 450X kommt in einem schmucken Kasten daher, der später auch sehr gut für den Transport genutzt werden kann. Bei einem BNF-Modell (also nur an den Sender binden und dann ist das Modell flugfertig) erwarte ich keine weiteren Arbeiten – wir erinnern uns an den obigen Slogan. In dieser Beziehung wurden meine Erwartungen auch voll und ganz erfüllt. Das Modell ist absolut sauber gebaut. Sämtliche Kabel sind ordentlich verlegt und Überschüsse wurden sinnvoll zu Schlaufen zusammengebunden. Besser könnte ich es auch nicht. Der 35-Ampere-Regler von E-flite ist gut geschützt unterhalb der Akkurutsche angebracht und steht so in direkter Verbindung zum 4.200 U/min/V drehenden Außenläufer, der das Hauptzahnrad (140 Zähne) über ein 10er Ritzel antreibt. Alles zusammen ist in einem zähen Kunststoffchassis vereint, das dank moderner Spritztechnik geschickt die verschiedenen Lager und Verbinder aufnimmt.

Die Anlenkung des riemengetriebenen Heckrotors ist spielfrei. Das Servo wird durch PMGs an den Blattgriffen entlastet.

Die Übertragung zum riemengetriebenen Heck übernimmt ein einstufiges Getriebe mit der Übersetzung 1 : 5. Die 55 mm messenden Kunststoff-Heckrotorblätter sind an ihren Griffen zusätzlich mit PMGs ausgestattet – eine wirkungsvolle Maßnahme, um das schnelle aber nicht allzu kräftige Heckservo DS76t zu unterstützen. An der Taumelscheibe werkeln die normalen DS76 in einer etwas ungewöhnlichen Anordnung. So liegen die beiden Rollservos hinter der Rotorwelle übereinander und steuern von dort die 120-Grad-Taumelscheibe an. Das Nickservo liegt vorn und arbeitet über Push/Pull(!). Ich war gespannt, wie sich so etwas im Flug verhält. Auch ungewöhnlich bei paddellosen Rotorköpfen ist eine Anlenkung der Blätter von der Hinterkante. Vorsicht! Die Taumelscheibe läuft bei positivem Pitch nach unten!

Mit dem Anbringen des beiliegenden Klettbands zur Befestigung des ebenfalls beiliegenden 3s-LiPos mit einer Kapazität von 2.200 mAH sind wir auch schon fast fertig. Halt! Geladen werden muss der Akku noch. Zu diesem Zweck finden wir im Lieferumfang noch ein ausschließlich über den Balanceranschluss arbeitendes Ladegerät. Mit einem Strom von von 1,8 A werden die Akkus schonend gefüllt. Hier könnte ruhig etwas mehr Power vorhanden sein. Sei es drum, seine Arbeit verrichtet es tadellos. Nach dem Ende des Vorgangs drifteten die einzelnen Zellen gerade einmal um 0,01 V auseinander. Die Stromversorgung erfolgt wahlweise an einer Autobatterie oder einem Netzteil. Wer schon ein paar Blade-Modelle sein Eigen nennt, hat bestimmt auch das passende Steckernetzteil herumliegen.

Das war es mit dem »Bau« des 450X! Jetzt muss nur noch die dreifarbig eingefärbte Haube aus dünnem Kunststoff über Akku und Chassis gezogen werden. An dieser Stelle habe ich auch den bis dato einzigen Kritikpunkt: Etwas weiter bzw. ein wenig länger könnte das Häubchen schon sein – die ganze Angelegenheit ist ziemlich eng. Die anschließende Überprüfung des Schwerpunkts brachte keinerlei Beanstandungen…

Einen ausführlichen Bericht über weitere technische Merkmale sowie Flugerfahrungen  lesen Sie in der Ausgabe 11/2012 des ROTOR Magazins.

Fazit

Der Blade 450X hat mich überzeugt. Das Konzept mit einem »richtigen« Flybarless-System geht meiner Meinung nach auf. Weg vom Spielzeug, hin zum ausgewachsenen Heli. Diesem Trend folgt man bei Blade, und so kann man gespannt sein, wie sich der Blade 500X bewähren wird. Bis dahin darf mein 450er immer dabei sein und überzeugt nicht zuletzt durch seinen Preis – allein der Spektrum AR7200BX macht hier schon die Hälfte aus. Dieses Messer ist sehr scharf!

Rüdiger Huth

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