Bind2fly: Der T-Rex 450 Plus DFC von robbe/Align

Gerade Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene und Profis greifen bei kleineren Modellen gern zu RTF-Produkten – getreu dem Motto »Auspacken, Einschalten, Fliegen«. Seit kurzem hat robbe mit dem T-Rex 450 Plus DFC einen solchen Heli im Sortiment, der nach dem Binden an eine Futaba-Fernsteuerung einsatzbereit sein soll. Die Redaktion hat sich das Modell genauer angeschaut.

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Dreht man den Wendigkeitsregler des 3GX MR auf, wird der 450er zum
echten Spaßgerät, das auch in der Hand des Experten eine gute Figur macht.

Zum Leidwesen vieler älterer Helipiloten rückt das Bauen eines Modells gerade bei Einsteigern immer mehr in den Hintergrund. Wichtig ist hauptsächlich das schnelle Flugerlebnis. Wie der Modellhubschrauber aufgebaut ist bzw. funktioniert, ist dabei eher von sekundärer Natur. Auch viele Fortgeschrittene und Profis sehen den Bauvorgang eher als leidiges Übel, denn als Freude. Ein Fahrrad kauft man schließlich auch fix und fertig, und muss es nicht erst aus zig Einzelteilen zusammenfügen. Genau diese »Baufaulen« haben die Hersteller von flugfertigen Modellen seit jeher im Auge. Waren die Modelle dabei früher eher als »Einsteigerspielzeug« verschrien, finden inzwischen immer mehr ernstzunehmende, richtige Modellhelis, mit denen auch die angesprochenen Gruppe ohne viel Arbeit in die Luft kommen soll, ihren Weg in die Regale der Einzelhändler. Mit dem T-Rex 450 Plus DFC will sich nun auch robbe/Align ein Stück von diesem Kuchen abschneiden.

Beschreibung

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Der Rotorkopf wurde, genau wie die Taumelscheibe, in Aluminium-Kunststoff-Mischbauweise aufgebaut. Beides funktioniert einwandfrei.

Der T-Rex 450 Plus DFC kommt als so genanntes BTF-Modell (Bind To Fly) zum Kunden, das fix und fertig gebaut ist und nur noch mit einer passenden Futaba-Fernsteuerung gebunden sowie darauf programmiert werden muss. Danach soll der Flugspaß auch schon losgehen können. Beim Heli selbst handelt es sich im wesentlichen um einen T-Rex 450 Sport, der mit einem DFC-Flybarless-Rotorkopf kombiniert wurde. Letzterer besteht bei diesem, laut Zielgruppendefinition »Umsteigerheli«, aus einem Aluminium-Zentralstück mit Blattgriffen und Anlenkungen aus Kunststoff. Auch bei der, im 120-Grad-Winkel angesteuerten Taumelscheibe setzt man auf Mischbauweise.

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Das eingebaute Zubehör entspricht den aktuellen Top-450ern von Align. Auf der Taumelscheibe kommen drei DS415M, am Heck ein DS425M zum Einsatz. Die CfK-Rotorblätter kommen so auch beim Pro zum Einsatz.

Das geht aber, genau wie auch die Kunststoff-Rotorwellenlagerböcke und auch die eingefärbte Kunststoff-Kabinenhaube, bei einem Preis von nur knapp 400 Euro absolut in Ordnung. Gut gemachte Kunststoffteile sind schließlich nicht schlechter als Alu, sondern können oft sogar besser funktionieren. Gerade am Heckrotor machen Kunststoffblattgriffe mit ihren vibrationsdämpfenden Eigenschaften eigentlich richtig Sinn – diese sind hier allerdings aus Aluminium, was aber im Zusammenspiel mit den Kunststoff-Heckrotorblättern ebenfalls problemlos funktioniert. Das Hauptgetriebe ist T-Rex-üblich einstufig ausgeführt. Das Hauptzahnrad ist schrägverzahnt, was zu einem weicheren und leiseren Lauf führt. Der Heckabtrieb erfolgt über ein Zwischengetriebe sowie einen Zahnriemen. Das Heckgetriebegehäuse sowie alle Leitwerke sind wieder aus Kunststoff hergestellt.

Erfreulicherweise hat Align bei der sonstigen Ausstattung des Modells nicht gespart, so dass bei einem eventuellen Upgrade auf höherwertige Materialien die Elektronik beibehalten werden kann. Neben den wirklich erstklassigen, 325 mm langen CfK-Hauptrotorblättern (bereits montiert) des T-Rex 450 Pro fanden die aktuellen Taumelscheibenservos DS415M und das Heckservo DS425M ihren Weg in den RTF-Heli. Beim Antrieb setzt man auf den Brushless-Außenläufer BL450MX an einem Align-Steller BL35P.

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Das neue Flybarless-System 3GX MR von Align mit integriertem S-FHSS-Empfänger. Es verfügt über wenige Einstellmöglichkeiten, konnte aber während der Erprobung durch gute Flugeigenschaften überzeugen. Im Besprechungsmuster war es leicht schräg montiert, was sich aber im Flug nicht wirklich bemerkbar machte.

Das Flybarless-System 3GX MR Eine absolute Neuheit ist das Flybarless-System 3GX MR, das mir zusammen mit dem T-Rex Plus das erste Mal »in die Hände gefallen« ist. In dieser kleinen Einheit hat Align eine abgespeckte Variante des Flybarless-Systems 3GX mit einem Empfänger des 2,4-GHz-Systems S-FHSS von Futaba kombiniert. Letzteres wird von der Futaba-RC-Anlagen T6J (baugleich mit Align T6) sowie allen neueren Systemen wie der T18MZ, der T14SG oder der fx-32 beherrscht. Piloten mit älteren Futaba-Sendern gehen also leider leer aus bzw. müssen sich mit der günstigen T6J behelfen, die für dieses Modell aber problemlos ausreicht.

Die Stabilisierungselektronik als solches verfügt über nur noch wenige Einstellmöglichkeiten und wird von Align explizit für den Betrieb in den Modellen der 250er und 450er Größe angeboten. Im Gegensatz zum normalen 3GX verfügt es über einen integrierten Taumelscheibenmischer für CCPM 120°, so dass im Sender der Taumelscheibentyp H-1 (mechanische Mischung) gewählt werden muss. Das Setup beschränkt sich auf die Nullstellungen der Servos, die Pitchwinkel sowie den Heckrotorausschlag. Der Rest ist im System fix vorgegeben und passt automatisch, wenn es richtig herum eingebaut wird. Beim T-Rex 450 Plus war die Einstellung bereits ab Werk erledigt und erfreulicherweise auch stimmig. Die Empfindlichkeit der Taumelscheibenregelung wird, genau wie die Wendigkeit auf Roll und Nick, über ein Poti (der passende Schraubendreher liegt bei) am System eingestellt. Das Heck-Gain wird wie üblich durch einen Zusatzkanal vom Sender aus vorgewählt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=J1MuGpXUaPk

Einen ausführlichen Bericht über den T-Rex 450 Plus DFC (Programmierung sowie Flugerfahrungen)  lesen sie in ROTOR 8/2013 (ab 26. Juli im Handel).

Fazit

Für 399,90 bzw. 529,90 Euro (inklusive RC-Anlage, Akku und Ladegerät) erhält man einen ausgereiften Heli, dessen robuste Grundkonstruktion sich schon zigtausendfach bewährt hat. Die Ausstattung ist hochwertig und die Flugeigenschaften lassen sich per Poti von handzahm bis wild einstellen. Die angesprochenen Mängel sind letztlich nicht wirklich gravierend, aber eben störend. Ich habe sie robbe aber bereits mitgeteilt und gehe von daher davon aus, dass man sie zusammen mit Align abstellen wird.

-mf-

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