Test: neue SV 12-Volt-Heli-Servos von KST

Im Laufe der Jahre hat sich die Versorgungsspannung unserer Servos von 4,8 Volt auf 8,4 Volt gesteigert. Wie auch in anderen Bereichen der Technik gibt es immer wieder Firmen, die sich nicht auf dem Vorhandenen ausruhen und die Entwicklung vorantreiben. Mit der Einführung der neuen 12-Volt-Servogeneration ist KST als erster Hersteller diesen Weg gegangen und hat versucht, einen neuen Standard zu etablieren. Wie gut das gelungen ist, galt es herauszufinden.

Die Firma KST ist in der Heli-Szene als Servohersteller sehr bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit. Viele Teampiloten etablierter Helikopter- und Elektronikhersteller greifen auf Typen dieses Fabrikats zurück. Der Vertrieb von KST-Servos liegt für ganz Europa in den Händen von Andreas Kulb, der alle renommierten Fachhändler in Deutschland beliefert. Auf der ROTOR live 2023 waren die ersten KST 12-Volt-Servos auf seinem Messestand zu sehen, allerdings damals noch Prototypen aus der Vorserie. Doch was nützt eine neue Servogeneration mit einer neuen, höheren Betriebsspannung, wenn die dafür passende Stromversorgung, sprich Drehzahlcontroller mit 12-Volt-BEC, fehlen? 

Bereits im Vorfeld der Entwicklung hatte man deshalb bei KST mit einem führenden deutschen Reglerhersteller Kontakt aufgenommen und sich entsprechend abgestimmt. Heino Jung, Firmenchef von YGE, konnte deshalb auf seinem benachbarten Messestand eine komplette UHV-Empfangsanlage mit Prototypen ESC und integriertem 12-Volt-BEC zeigen. Mittlerweile ist daraus das Serienprodukt YGE Aureus 135 V2 entstanden, das mit einem starken 12-Volt-10/25A-BEC glänzt. Hobbywing aus China ist ein weiterer bekannter Drehzahlcontroller-Hersteller, der schnell reagiert hat und in seinem neuen Platinum Pro 260 A HV V5 ein getaktetes 12-Volt-BEC für die RC-Anlage anbietet.

KST startet aktuell mit zwei verschiedenen 12-Volt-Servolinien in den Markt, den »SV« und den »HLS«. Wir haben es in diesem Vorstellungsbericht mit Servos vom Typ SV915-12 für die Taumelscheibe und SV905-12 für den Heckrotor zu tun. Mit einem UVP von knapp 95 Euro pro Stück sind sie im Mittelfeld moderner Hochwertservos eingepreist. Die ursprünglich auf der Messe gezeigten High-End-Typen aus der HLS-Serie, das HLS 3008-12 (Taumelscheibe) und HLS 1535-12 (Heckrotor), spielen preismäßig in einer anderen Liga.

Weshalb ergibt es aber überhaupt Sinn, die Versorgungsspannung unserer Servos weiter anzuheben? Da elektrische Leistung das Produkt aus Spannung und Strom ist, kann man im Umkehrschluss bei höherer Spannung und gleichem Strom mehr Leistung abrufen oder die gleiche Leistung bei geringeren Strömen erzeugen. In der Praxis hat das handfeste Vorteile. Durch den Servomotor fließen niedrigere Ströme, verursachen weniger Verlustleistung und das Servo bleibt trotz höherer Leistung kälter. Oftmals bilden auch die Servozuleitungen bzw. Steckverbinder den kritischen Pfad. Sie haben mit der Leistungsexplosion im Servobereich der letzten Jahre nicht Schritt halten können und sind aus Standardisierungsgründen seit den frühen 1990ern in nahezu unveränderter Ausführung und Größe im Einsatz. An dieser Schnittstelle etwas ändern zu wollen, ist quasi unmöglich, da sämtliche Empfänger bzw. FBL-Systeme entsprechend ausgelegt sind. Ein Spannungsabfall an dieser Stelle wirkt sich bei höherer Betriebsspannung prozentual deutlich geringer auf die Servoleistung aus. 

Das KST 12V SV-Heli Servo-Bundle besteht aus drei Taumelscheibenservos SV915-12 und einem Heckrotorservo SV905-12. Alle kommen mit dem notwendigen Zubehör zur Befestigung (Tüllen, Abstandsnieten und Schrauben) und fünf verschieden großen Abtriebshebeln aus Kunststoff. Ihre Außenabmessungen entsprechen der klassischen 20-mm-Standardgröße (L×B×H: 40,5×20×38 mm) und ermöglichen so den universellen Einbau in jede dafür ausgelegte Maschine bzw. Mechanik. 

Der erste, äußere Qualitätseindruck ist sehr gut. Taumelscheiben- und Heckrotorservo sind optisch nur durch ihren Schriftzug voneinander zu unterscheiden. Sie teilen sich ein Servogehäuse komplett aus schwarz- bzw. rot-eloxiertem Leichtmetall, das mit seinen eingefrästen Rippen als Wärmesenke für den Motor dient. Die Gehäusetrennungen sind mit umlaufenden O-Ringen gedichtet. Ungewöhnlich ist die Gehäuseverschraubung über insgesamt …

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