QG 550 XS vs 1SQ – Die Mini- Quads von Hobbico/Revell

Zum Jahresbeginn hat Hobbico/Revell zwei Quadrocopter im Westentaschenformat aus dem Hut gezaubert. Es handelt sich hierbei um den QG 550 XS von Revell Control und den 1SQ von Hobbico/HeliMax. Ein Vergleich der beiden Modelle soll zeigen, was in ihnen steckt.

Allgemein

Bei beiden Modellen muss zuerst der Flugakku geladen werden. Beim ersten Laden werden dafür ca. 30 Minuten benötigt. Beim 1SQ sind Batterien im Lieferumfang enthalten (RTF-Version), beim QG 550 XS muss man selbst sechs Batterien beisteuern. Beide Sender werden im Mode 2 ausgeliefert. Die technischen Daten der beiden Modelle sind im Kasten aufgeführt.

QG 550 XS

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Der kleine Käfer in seinem Element. Hier fühlt er sich wohl, und auch beim Piloten kommt Freude auf. Nach kurzer Zeit ist auch ein Fluganfänger von dem Kleinen begeistert.

Das Modell erinnert im Flug mit seinen beiden blauen Leuchtdioden und seiner schwarz-weißen Gehäuseabdeckung, an einen riesigen Käfer, der da neugierig um einen herumschwirrt. Als Startvorbereitung werden der Sender eingeschaltet, der Flugakku in das Fach unter dem Modell eingeschoben und die Kabel des Akkus mit denen des Modells verbunden. Beim Starten driftet das Modell stark nach links weg; hier sind ein beherzter Ausschlag nach rechts und Trimmen angesagt. Dieses Verhalten wurde immer dann beobachtet, wenn der Akku abgezogen und geladen wurde: Beim Neustart musste daraufhin wieder getrimmt werden.

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Zum Lieferumfang des QG 550 XS gehören der Sender, das Modell, Ersatzblätter, ein USB-Lader, ein 1s-LiPo mit 220 mAh und eine Anleitung (links).

Gut, das ist zwar eine kleine Unart, aber auch von einem Anfänger durchaus beherrschbar. Dafür wartet der QG 550 XS dann mit einem stabilen Flugverhalten auf, was Anfängern, die sich zum ersten Mal mit Quadrocoptern beschäftigen, sehr entgegen kommt. Als Besonderheit verfügt das Modell über 3 Flugmodi, die der Pilot wählen kann:

Stufe 1: Anfänger, die LED in der Mitte leuchtet grün.
Stufe 2: Fortgeschrittene, die LED in der Mitte blinkt grün.
Stufe 3: Experten, die LED in der Mitte blinkt rot/orange.

Die Umschaltung zwischen den einzelnen Modi erfolgt recht einfach über das Drücken des rechten Steuerhebels. Der Unterschied von Stufe 1 zu 2 ist groß, das Flugverhalten verändert sich stark. Die Steuerbefehle werden direkt umgesetzt, und die Ausschläge sind größer. Das Flugverhalten kann man als sehr agil bezeichnen. Der Sprung von Stufe 2 zu 3 ist nicht mehr so deutlich. In Stufe 3 sind kontrollierte Überschläge möglich, was auf eine weitere Vergrößerung der Ausschläge hinweist.

In einer Turnhalle macht der kleine Quad richtig Spaß, und es kommt keine Langeweile auf. Die Geschwindigkeit, mit der das Modell unterwegs ist, sollte nicht unterschätzt werden. Durch seine Größe kann man dabei schnell an die Sichtgrenze kommen und die Lageerkennung unter Umständen falsch einschätzen. Die blauen Augen helfen und sind ein guter Anhaltspunkt.

Bei wenig oder keinem Wind kann der kleine Käfer auch im Freien geflogen werden. Eine 9-seitige Anleitung erklärt dem Einsteiger in Wort und Bild die Funktionen und die ersten Schritte zum Fliegen mit dem QG 550 XS. Plus und Minus bilanzieren sich nach meiner Meinung wie folgt:

+ Einfache Handhabung
+ Unterschiedliche Flugmodi einstellbar
+ Geringer Preis (€ 49,99)
– Trimmen nach jedem erneuten Anstecken des Akkus
– Sichtgrenze durch die Größe des Modells schnell erreicht

Quadcopter 1SQ

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Fliegen mit dem 1SQ macht besonders im Freien Spaß, wenn die Sonne scheint.

Diesmal kein Käfer, sondern eher Krieg der Sterne! Ist der Sender eingeschaltet, der Flugakku im Fach unter dem Modell eingeschoben und die Kabel des Akkus mit denen des Modells verbunden, ist der Quad startbereit. Bei den ersten Flügen sollte man die kleineren Ausschläge einstellen. Die Werkseinstellung der Dual-Rate-Funktion in der kleinen Stufe beträgt 30 % und in der großen Stufe 40 %. Für Überschläge und wildes Fliegen im Freien können die Werte der großen Stufe auf 75 % erhöht werden.

Für den Test stand die RTF-Ausführung mit einem TX 410-Sender von Tactic bzw. Nine Eagles zur Verfügung. In der TX-R-Ausführung entfallen der Sender und die zu seiner Ausrüstung nötigen Batterien. Mit der TX-R-Variante hat der Modellflieger die Möglichkeit, den 1SQ mit seinem eigenen Sender und dem AnyLink zu fliegen. Dieses sinnvolle Teil ist übrigens geeignet, alle mit einem Tactic-Empfänger ausgerüsteten Modelle aus dem Programm von Hobbico zu bedienen, kostet unter 30 Euro und ist sicherlich eine gute Investition.

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Die Verkleidung wurde abgenommen. Auf der oberen Ecke der Platine befindet sich der Knopf zum Binden des Quads an andere Sender.

Der 1SQ macht richtig Spaß. Vor allem Powerstarts und schnelle Richtungswechsel auf engstem Raum sind immer wieder eine Show und sicherlich auch geeignet, den versierteren Modellflieger anzusprechen. Auch draußen kann bei Windstille oder leichtem Wind geflogen werden. Je nach Gaseinsatz bzw. Wind beim Fliegen im Freien ist der Flugspaß nach ca. sechs bis acht Minuten beendet, und der Akku verlangt nach einer neuen Füllung. Meine Bewertung in diesem Fall:

+ Agiles Flugverhalten
+ Umrüstung des Senders von Mode 2 auf Mode 1
+ Stufenloses Einstellen der Dual-Rate-Funktion
+ Optional RTF- (inklusive Sender) oder TX-R-Variante (ohne Sender) verfügbar
– Sichtgrenze durch die Größe des Modells schnell erreicht

Ein Fazit

Der QG 550 XS von Hobbico überzeugt durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch seine einfache und unkomplizierte Handhabung ist er mehr im Bereich Spielzeug angesiedelt. Er sorgt aber auch bei Modellfliegern für Spaß und ist ausgelegt für erste Flugversuche mit einem Quadrocopter. Der Umstand, dass nach jedem erneuten Anstecken des Akkus wieder neu getrimmt werden muss, kann in diesem Fall in Kauf genommen werden.

Modellflieger, die ihre ersten Flugerfahrungen mit einem Quadrocopter gesammelt haben und ein agiles Fluggerät suchen, sind mit dem 1SQ gut bedient. Der ist etwas größer als der QG 550 XS, aber auch hier ist beim Fliegen die Sichtgrenze schnell erreicht. Fliegerisch hat dieser Quad um einiges mehr drauf und dürfte auch dem versierten Piloten Spaß machen.

Andreas-Ahres-Sander

Der Artikel erschien in MFI, Ausgabe 6/2013

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