Ready-to-fly neu definiert: Yuneec Q500 Typhoon

Der Vormarsch der Quadro-, Hexa- und Oktokopter ist aktuell kaum zu bremsen, wie die diesjährige Spielwarenmesse in Nürnberg eindrucksvoll bewies. Neben den bekannten Quadrokopter-Modellen der etablierten Marken wie DJI oder ThunderTiger hat sich nun ein weiteres Modell im gleichen Marktsegment platziert: der Q500 Typhoon von Yuneec Electric Aviation, der als RTF-Set inkl. Brushless-3-Achs-Gimbal mit integrierter 1.080p-Kamera (bei 60 fps) sowie dem passenden RC-Sender mit Livebild-Videoübertragung angeboten wird. Ron Sebastian, eigentlich Vollblut-Helipilot mit allem was dazu gehört, hat sich das RTF-Set einmal näher angeschaut.
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Aktuell sind auf der Homepage des Herstellers zwei Modelle zu finden: Der hier vorgestellte Q500 für den semiprofessionellen Bereich und Hobbypiloten sowie der H920, ein Hexakopter, der im ähnlichen Segment wie der DJI S800 angesiedelt wurde und sich direkt an professionelle Film- und Videoregisseure wendet.

Lieferumfang

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Der Sender mit seinem 4,5-Zoll-Touch-Display auf Android-Basis ist gut verarbeitet und übersichtlich gehalten. Die Funktionen sind selbsterklärend und die Darstellung der Livebilder sehr gut.

Für einen Straßenpreis von 1.199,– Euro bekommt man ein Set geliefert, das bereits beim Auspacken Freude bereitet und alle nötigen Zubehörteile beinhaltet – insbesondere für Quereinsteiger, wie etwa den ambitionierten Fotografen, ist dies ein überaus wichtiger Aspekt. Die Gesamtzeit vom Öffnen der Verpackung bis zum Erstflug lag tatsächlich bei ca. 20 Minuten (Akkuladezeit nicht eingerechnet). Neben der Drohne, dem Sender, zwei Akkusätzen, Sendertragegurt, zwei Sätzen Luftschrauben, Montagehilfe für Luftschrauben, 8 GB-MicroSD-Karte samt Adapter auf SD-Format, USB-Adapter sowie einigen Kleinteile, liegen auch die benötigten Ladegeräte mit im Set. Während der Sender praktischerweise über Micro-USB geladen wird, ist ein dezidiertes LiPo-Ladegerät für die Flugakkus enthalten. Mittels Netzteil oder dem 12-V-Zigarettenanschlusskabel ist ein Flugakku innerhalb von weniger als zwei Stunden aufgeladen; Fehlbedienungen sind bei diesem Ladekonzept quasi ausgeschlossen, denn etwas einzustellen gibt es nichts.

Inbetriebnahme

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Der 3-Achs-Gimbal ist wie der gesamte Q500 werksseitig eingestellt und überzeugt durch hervorragende Bewegungskompensation.

Bei der Erstellung eines Testberichts ist es die übliche Vorgehensweise, sich zunächst intensiv mit dem Gelieferten auseinander zu setzen. Ganz klar: Diesmal nicht! Denn nach näherer Inspizierung des Lieferumfangs sowie den drei Kurzanleitungen zur Kompass­kalibrierung, LED-Blinkfolge sowie Inbetriebnahme konnte bereits nach kurzer Zeit der Flugplatz aufgesucht werden. Die Inbetriebnahme des Q500 ist viel zu einfach, um sich hier länger aufzuhalten: Akku in die hinten angebrachte Luke einschieben und Abdeckung einklipsen, SD-Karte rein, Kompass kalibrieren (zwei bis drei Versuche, bis die Blinkreihenfolgen verstanden war), Luftschrauben montieren und anschließend zur Sicherheit nochmals neu gestartet und los!

Nach ca. zwei Sekunden drücken des Start/Stop-Knopfs drehen die vier Rotoren zunächst mit sehr geringer Drehzahl, die nach Betätigen des mittenzentrierenden Pitchknüppels auch nicht übermäßig steigt – im Gegensatz zum Q500. Die Steuerungsmodi sind im Sender einstellbar, im Auslieferungszustand ist Mode 2 voreingestellt. Der Q500 ist generell durch seine Motoren und Luftschrauben mit großem Durchmesser auf niedrige Drehzahl getrimmt; das macht sich positiv in der Geräuschentwicklung bemerkbar, die gegenüber anderen auf dem Flugplatz vorhandenen Drohnen deutlich niedriger ausfällt.

Eines der interessanten Merkmale sind übrigens die Kühlschaufeln an den Luftschraubennaben, die auch bei heißen Außentemperaturen und längeren Flugzeiten (meist über 20 Minuten), ein angenehmes Klima für die Antriebe garantieren. Da seitens der Anleitung nicht gefordert, wurde zunächst auf ein Auswuchten der Luftschrauben verzichtet. Die Motoren haben je nach Drehrichtung ein Links- oder Rechtsgewinde auf der Abtriebswelle, wodurch die Luftschraube nur aufgedreht werden muss und in Kombination mit untergelegten O-Ringen ausreichend gesichert ist. Das ist durchdacht und für den Anwender praktisch, insbesondere, da die Luftschrauben mittels der beigelegten Motorhalterzange, z.B. für den Transport im Originalkarton, schnell und einfach demontiert werden können …

001-neuEine ausführliche Vorstellung des Q500 Typhoon von Yuneec lesen Sie in ROTOR 4/2015 (ab 19. März im Handel).

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