Technik & Funktionen bei Vorbildhubschraubern

Teil 1: Rotorblätter. Zu Beginn waren fast alle Modellhubschrauber mit Holzrotorblättern ausgestattet. Erst in den 1990er Jahren etablierten sich die heute üblichen GfK-Blätter beziehungsweise Faserverbundblätter. Heute ist das Fliegen mit Holzrotorblättern kaum noch vorstellbar.

Ganz ähnlich war es auch in der manntragenden Fliegerei, wobei hier die ersten GfK-Blätter schon rund 30 Jahre früher auftauchten, und zwar bei der Serienausführung des Helitrainers Bölkow Bo 102, dessen Prototyp 1959 fertiggestellt worden war. Später folgten die Bölkow-Hubschrauber Bo 103, Bo 105, Bo 106 und BK 117, die ebenfalls mit Faserverbundblättern ausgestattet wurden.

Bei anderen Herstellern wie Bell, Sikorsky, Vertol und Westland wurden zur damaligen Zeit noch überwiegend Metallrotorblätter eingesetzt. Mitte der 1990er Jahre tauchten auch im Modellbereich mit den »M-Blades« die ersten Metallrotorblätter auf und sorgten für kontroverse Sicherheitsdiskussionen. Obwohl sich die M-Blades nie so richtig gegen die inzwischen weit verbreiteten GfK- und CfK-Blätter durchsetzen konnten, sind sie bis heute erhältlich und werden überwiegend im Scale-Bereich eingesetzt.

Die Herstellung der M-Blades erfolgt im sogenannten Strangpressverfahren, bei dem Aluminium mit hohem Druck durch eine Matrize mit der gewünschten Blattkontur gepresst wird. Dieses
Verfahren ist vorzüglich zur Herstellung von (Modell-)Rotorblättern geeignet, da hierbei ein Profil mit sehr konstanter Querschnittsform entsteht. Da die Blattlänge der stranggepressten Blätter einfach durch das Absägen der Profile festgelegt wird, können ohne Mehraufwand die unterschiedlichsten Längen produziert werden.

Bei unseren Vorbildhubschraubern werden die benötigten Metallrotorblätter dagegen nicht aus einem Stück gefertigt, sondern bestehen meist aus einem Metallholm mit daran befestigten Blechsegmenten. Häufig sind diese Rotorblätter auch mit einer Aluminium-Wabenstruktur verstärkt. Die Großserienfertigung von Metallrotorblättern wurde erst möglich, als Anfang der 1960er Jahre entsprechende Metallkleber zum Verbinden von Holmen, Blechen und Wabenstrukturen verfügbar waren.

Typische Beispiele für den Großserieneinsatz von Metallrotorblättern sind die frühen Sikorsky-Hubschrauber bis hin zur CH-53G. Letztere wurde bei den Heeresfliegern der Bundeswehr erst Ende der 1990er Jahre auf neuentwickelte Faserverbundblätter umgerüstet …

Text/Bilder: Gunther und Frederick Winkle

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