Urlaubsfeeling : Der VARIO Open Day 2013 in Gräfendorf

Als ich mich am 11. Mai auf den Weg zum Vario Open Day 2013 in Gräfendorf machte, war ich mir nicht ganz sicher, was mich dort erwarten würde. Zunächst ging ich davon aus, dass es recht eintönig werden würde, da bei Firmen-Events ja zumeist nur eine begrenzte Auswahl an Modellen gezeigt wird.

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Aber schon auf der Fahrt nach Gräfendorf wurde ich eines Besseren belehrt. Die meisten »normalen« Treffen finden auf großen, weiträumigen Plätzen statt; der Stress beginnt oft schon bei der Parkplatzsuche und dem langen Fußmarsch zum Gelände. Nicht so beim VARIO Open Day. Hat man erstmal die Autobahn verlassen und fährt durch die idyllische Landschaft, kommt sogar eine Art Urlaubsfeeling auf. Nachdem man ganz in der Nähe des Firmengeländes geparkt hat, stimmt der kurze Fußweg über einen schmalen, aber einladenden Weg, hoch zum Hauptgebäude schon mal auf dieses entspannte Event ein. Oben angekommen, konnte man dann direkt die Modelle des Static-Display-Wettbewerbs bewundern. Neben VARIO selbst zeigten außerdem auch die Firmen AKmod und Modellflugschule 2000 jede Menge Zubehör rund um die Modelle des Gräfendorfer Unternehmens.

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Der Verkaufsraum war stets gut gefüllt.

An einem separaten Stand wurde eine technische Beratung durch das VARIO-Team angeboten, so dass man sich bestens über ein anstehendes oder bereits im Bau befindliches Projekt informieren bzw. beraten lassen konnte und in den prall gefüllten Verkaufsräumen hatte man an diesem Tag die Möglichkeit, mit 10% Rabatt einzukaufen. Doch das eigentliche Highlight stellte eindeutig die Flugshow dar. Internationale Top- Piloten wie Remi Epron, Reto Marbach oder Bernd Pöting bewiesen eindrucksvoll, dass man mit Scale-Modellen nicht nur ein wenig Schweben und sehr verhaltenen Rundflug betreiben kann. Unter voller Ausnutzung des anspruchsvollen Geländes scheuchten sie ihre Modelle durch die Luft und brachten die zahlreich angereisten Zuschauer (über den Tag verteilt ca. 800) zum Staunen. Wo sonst bekommt man schon mal zu sehen, wie ein teures Scale-Modell im Tiefflug sanft ein Kornfeld streift oder eine 19 kg schwere Lama mit 2.500 mm Rotordurchmesser eine gewollte Autorotation auf das sehr kleine Landefeld des Werksflugplatzes durchführt. Auf eben dieser Lama konnte man übrigens, nach Voranmeldung Schnupperflüge unter der Anleitung von Remi Epron und Reto Marbach durchführen. Dieses Angebot fand so großen Zuspruch, dass an einem Nachmittag mal eben 40 l Kerosin durch die Turbine flossen.

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Auch Stefan Reusch war wieder mit seiner großartig gebauten Bell 430 mit Elektroantrieb vertreten.

Durch die kompetente Moderation des Flugprogramms waren die Zuschauer jederzeit bestens informiert. Während der Flugpausen bot sich die Möglichkeit, die fantastisch gebauten Modelle des Static-Display-Wettbewerbs zu bewundern. Aber auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Ein ortsansässiger Verein hatte die Bewirtung übernommen und bot neben Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen auch Wein aus der Region an.

Als sehr angenehm empfand ich die Tatsache, dass auch der Scale-Nachwuchs nicht zu kurz kam. Der 14-jährige Robin Adamschak, der erst seit zwei Jahren Heli fliegt, demonstrierte dem Publikum, dass man nicht erst ins Rentenalter kommen muss, um einen Scaler zu fliegen. Auch sein Modell war eine willkommene Abwechslung unter all den großen »Pötten«. Er flog eine BO 105 mit einem Rotordurchmesser von 1.600 mm und einem Abfluggewicht von 7 kg. Die ursprünglich von einem T-Rex 700 stammende Mechanik wurde von Peter Holtackers mit einem PYRO 700 an einem 10s/5.000 mAh Akku umgerüstet. Der Vierblattkopf stammt von Ludwig Benda und wird mit Rotorblättern von Stefan Witte betrieben. Die Stabilisierung übernimmt ein HC3-Xbase. Mit einer Drehzahl von 1.300 U/min flog Robin die BO angenehm leise und sehr vorbildgetreu vor.

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Ulrich Kund, der Sieger beim Static-Display-Wettbewerb mit VARIO-Firmenchefin Kirsten Zodtner. Das Siegermodell ist die EC 135, die Ulrich Kund bereits in ROTOR 5 und 6/2013 vorgestellt hat.

Den Abschluss dieses wirklich entspannten Events bildete die Siegerehrung des Static-Display-Wettbewerbs. Für die Bewertung der ausgestellten Modelle hatte man ein Team aus drei unabhängigen Modellbauern zusammengestellt. In diesem Jahr konnte Ulrich Kund mit seiner EC 135 (das Modell wurde in ROTOR 5 und 6/2013 vorgestellt) den Wettbewerb für sich entscheiden. Auf den Plätzen Zwei und Drei folgten Havi Chartois (ebenfalls mit einer EC 135) und Herbert Räumer (Bell 412). Der Sieger durfte sich über einen Bausatz einer Westland Lynx freuen, der ihm von Firmenchefin Kirsten Zodtner überreicht wurde.

Der VARIO Open Day 2013 konnte mich wirklich begeistern und stellt eine willkommene Abwechslung zu den oftmals etwas überlaufenen Treffen der Heliszene dar. Dabei ist er nicht nur für Besitzer von VARIO-Modellen oder solchen, die es noch werden wollen interessant, sondern auch für alle die auf der Suche nach einem entspannten und gut organisierten Treffen mit erstklassigen Darbietungen sind. Eine Fahrt ins idyllische Gräfendorf lohnt sich also in jedem Fall. www.vario-helicopter.de

Text und Bilder: Tobias Wilhelm

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