Silent Power SDX: Hirobo SDX D3 SWM SL OP mit TMRF Silent Power Kit

Als Fan der Modelle von Hirobo war Michael Scheible nach dem Verlust seines SDX klar, dass wieder ein solches Modell ins Haus kommen sollte – elektrisch mit 10s. Hier berichtet er über Bau- und Flugerfahrungen des Modells und des von TMRF bezogenen Elektro-Umrüstkits.

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»Bei den Flugeigenschaften zeigt er sich als absoluter Allrounder: Ob hartes 3D, F3C oder gemütlicher Rundflug – alles steht im gut zu Gesicht.«

Meine Heli-Laufbahn begann mit einem Schlüter Junior 50, auf den schon nach kurzer Zeit ein Sceadu Evo folgte, der zwei Jahre ohne irgendwelche Probleme oder Auffälligkeiten seine Dienste tat. Dennoch wollte ich danach etwas Neues. Es sollte wieder ein Hirobo werden, genauer gesagt der Nachfolger des Sceadu: der SDX 50. Diesen habe ich dann in den letzten Jahren in den verschiedensten Varianten geflogen. Nachdem sich bei einem kurzen Feierabendflug mein Antriebsakku ausgesteckt hatte, war mal wieder ein neuer Baukasten fällig, was mir wiederum die Gelegenheit gab, eine neue Antriebsvariante des Modells zu erproben.

Der SDX wurde bereits in ROTOR 10/2009 ausgiebig vorgestellt. Dennoch möchte ich hier kurz ein paar Worte dazu verlieren, ehe ich auf das konkrete Besprechungsobjekt eingehe. Der SDX wurde auf der Basis des bewährten Sceadu entwickelt, dennoch läutete er eine neue Generation in der 600er Größe ein und wurde an die ständig steigenden Anforderungen im 3D- wie auch im F3C-Bereich angepasst. Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte man dem Sceadu einen neuen Kopf, eine neue Haube und ein neues Landegestell spendiert. Beim genaueren Hinschauen sieht man aber, dass nur noch wenige Teile mit dem Sceadu kompatibel sind. Der hintere Teil des Chassis sieht erstmal gleich aus, nimmt man dann aber mal beide zur Hand, merkt man schnell, dass es an einigen Stellen verstärkt wurde.

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Ein Blick in eine der Chassishälften. Die Lager wurden mit Loctite 262 (rot) eingeklebt.

Auch der RC-Vorbau wurde komplett neu gestaltet. Die Taumelscheibenservos sitzen nun senkrecht voreinander und steuern die Taumelscheibe per Push-Pull im Winkel von 120° oder 135° an. Auf dem neuen RC-Vorbau ist ausreichend Platz für alle Komponenten inklusive Gyro oder Flybarless-System. Beim Elektro ist das je nach Version der 6s-Antriebsakku sowie Regler und/oder BEC. Beim Nitro haben ebenfalls alle Komponenten ausreichend Platz. Vorteil des kompakten RC-Vorbaus ist, dass wirklich alle RC-Komponenten dort untergebracht werden können. So kann man bei einem Chassis-Wechsel oder zur Wartung den kompletten Vorbau einfach abschrauben oder bei einem Crash auf die B-Maschine umschrauben.

Am Rotorkopf sieht man die, neben der neuen Haube, äußerlich größte Veränderung: den FZ-5-Rotorkopf, der auf dem SSZ-IV des Turbulence D3 basiert. Was als erstes auffällt, sind das massive Zentralstück und die großen Blatthalter – 90er Size! Zentralstück sowie Blattlagerwelle und Blatthalter sind mit dem D3-Rotorkopf kompatibel. Die Frage, ob der SDX den heutigen Antrieben und den hohen Ansprüchen bei harten 3D-Manövern gewachsen ist, erübrigt sich also.

Beim Rotorkopf kann man sich zwischen verschiedenen Varianten entscheiden. Basis ist der FZ-5-Paddelkopf. Option 1 für die Flybarless-Fraktion ist ein DC (Direct-Control) Kit von TMRF. Hier wird der original Paddelkopf von allem Überflüssigen befreit, und an die Blatthalter kommen lange Kugelbolzen. Dieser Rotorkopf funktioniert perfekt, selbst auf dem D3 macht er eine super Figur. Die beiden Topmodelle von Hirobo sind dann der Alu Paddelkopf SZ-5 und der neue Alu-Flybarless-Rotorkopf SL-5. Seit kurzem ist außerdem noch ein spezieller paddelloser Rotorkopf von TMRF erhältlich: der TMRF SDX DC Head. Zentralstück und Blatthalter wurden hier speziell auf den Flybarless-Betrieb abgestimmt. Lager sowie Blattlagerwelle sind mit denen des SDX kompatibel.

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Der Aluminium-Rotorkopf SL-5 ist sehr präzise gefertigt und robust konstruiert, so dass ihm auch härtere »Knüppelakrobaten« nichts anhaben können.

Ein Blick auf den Heckantrieb bringt für Hirobo-Kenner keine Überraschung. Das Heck wird über ein Zwischengetriebe und einen Riemen angetrieben. Der Riemenantrieb ist völlig unproblematisch und wartungsarm. Verbaut wird ein stabiler Kevlarriemen, der auch nach hunderten von Flügen keine Müdigkeitserscheinungen aufweist. Der Heckrotor selbst wurde vom Turbulence D3 übernommen und ist somit mit seinen 90er Dimensionen zu keinem Zeitpunkt überfordert. Mitgeliefert werden 89 mm lange Kunststoffheckblätter, die aber eher für Rundflug und F3C geeignet sind. Im 3D-Einsatz sollten 95 bis 97 mm lange Exemplare verbaut werden.

Je nach Variante liegt dem Baukasten ein Kunststoff- oder ein CfK-Leitwerk bei. Landegestell und Haube kommen ebenfalls im neuen Design und sind beide standardmäßig aus Kunststoff. Wahlweise gibt es den SDX mit der neuen GfK-Airbrush-Haube. Der Vorteil der Kunststoffhaube ist die Haltbarkeit; sie überlebt meist viele Crashs.

Antriebsvarianten

Schauen wir Richtung Antriebsstrang bzw. Getriebe: Dort gibt es beim SDX verschiedene Varianten. Die Basisvariante ist der SDX 50 Nitro. Wer einen Elektroantrieb bevorzugt, hat die Wahl zwischen dem EP-Kit von Hirobo und den Silent Power Kits des deutschen Importeurs TMRF. Das originale Hirobo-Kit verfügt wie der für den Shuttle über einen modifizierten Scorpion-Motor, der die Kraft über die vorhandene Kupplung der Nitrovariante überträgt. Diese Variante ist auf LiPos mit 8s ausgelegt. Die Akkus werden getrennt als zwei 4s-Packs untergebracht – einer unter dem modifizierten RC-Vorbau und einer an der Position des Tanks.

Bei der Variante von TMRF wird der Motor mit einer speziellen dreiteiligen Motorhalterung, die in den Kühlluftkanal »geklemmt« wird, befestigt. Die Kupplung und ihr Gewicht fallen hier weg; dem Kit liegt ein Ritzeladaper bei, der das Nitro-Ritzel aufnimmt, das weiterhin auch im Gegenlager halt findet. Bei diesen Kits hat man dann die Wahl zwischen 6s- bis 12s-Antrieben. Bei der 6s-Variante kann der Akku am RC-Vorbau oder wie bei den 8s- bis 12s-Varianten unten im Chassis auf einer speziellen Akkurutsche montiert werden. Hier können zwei 3s-, 4s-, 5s- oder 6s-Packs oder komplette Stangen verbaut und so der Schwerpunkt optimal eingestellt werden.

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Der dreiteilige Motorträger passt perfekt in den Kühlluftschacht. Er wird mit einer Nase im Schacht arretiert; die verschiedenen Bohrungen erlauben die Montage unterschiedlicher Motoren. Der PYRO 700-52 passt ferfekt zum SDX.

Der 10s-Variante »Insane« von TMRF liegt bereits das Hauptzahnrad aus Delrin mit 87 Zähnen bei, womit wir bereits beim Getriebe angekommen sind. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Optionen. Bei der Basis-Variante, SDX 50 Nitro sind der Standardfreilauf sowie das komplette Spritzguss-Hauptgetriebe aus dem dem Sceadu verbaut. Gleiches nutzt die 6s-Version von TMRF. Der 10s-Version liegt das bereits erwähnte Delrin-Hauptzahnrad bei, das in Bezug auf Laufruhe und vor allem Haltbarkeit deutliche Vorteile gegenüber dem Standardgetriebe hat.

Die luxuriöseste Variante des SDX ist dann die »Dominik Edition« mit einer für 55er und 56er Motoren angepassten Übersetzung sowie einem Delrin-Hauptzahnrad mit 89 Zähnen. Der Freilauf wird hier durch ein High-Torque-Klemmkörper-Exemplar ersetzt, wie es auch in den Topmodellen Freya, D3 und Eagle zum Einsatz kommt. Dieser Freilauf ist praktisch unzerstörbar…

Fazit

Dank der verschiedenen Varianten, die beim SDX zur Verfügung stehen (TMRF- oder Hirobo-Elektro-Kit, Flybarless oder Paddel sowie diverse Getreibeoptionen) ist für jeden Anwendungszweck etwas dabei. Bei den Flugeigenschaften zeigt er sich als absoluter Allrounder: Ob hartes 3D, F3C oder gemütlicher Rundflug – alles steht im gut zu Gesicht Die etwas höheren Anschaffungskosten macht der SDX mit seiner Standfestigkeit und Haltbarkeit wieder wett.

Michael Scheible

Einen ausführlichen Bericht über den Hirobo SDX D3 SWM SL OP (Montage, Elektronikeinbau sowie Flugerfahrungen)  lesen sie in ROTOR 7/2013 .

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