Außerirdische Kombination: Der Alien 600 im Bell 222-Rumpf von Century/FunKey

Auf den ersten Blick ist der Alien 600 ein reinrassiger 3D-Heli mit extravagantem Design. Bei näherem Hinsehen kann man aber auch eine extrem niedrige Scale-Mechanik entdecken, die sich in vielen Rümpfen oberhalb der Kabine einbauen lässt. Die zeitlos elegante und dabei sehr sportlich wirkende Bell 222 bietet für so ein Vorhaben den idealen Rumpf. Wie diese »außerirdische Kombination« schließlich umgesetzt wurde, erfahren Sie im vorliegenden Baubericht.
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Im Original wurde die Bell 222, auch Triple Two genannt, Mitte der siebziger Jahre als leichter, zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber für den kommerziellen Markt entwickelt. Um die Kosten niedrig zu halten, verzichtete Bell bei der Tripple Two auf einen hochgesetzten Heckrotor, wodurch ein Zwischengetriebe am Heck entfällt. Zudem sind alle Antriebskomponenten der Bell 222 über dem Kabinendach montiert, von wo aus der Heckrotorantrieb geradlinig nach hinten geführt wird. Eine ideale Voraussetzung für einen relativ unkomplizierten Nachbau im Modell.

Erste Anprobe

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Oben: Der Alien 600 ist aufgrund seiner kompakten Mechanik sehr gut für einen Rumpfeinbau geeignet.

Vor dem Rumpfeinbau mussten zunächst alle nicht mehr benötigten Komponenten aus der Alien 600-Mechanik ausgebaut werden. Hierzu gehörten beispielsweise das Landegestell, die beiden GfK-Seitenplatten, die Akkuauflage, die Heckabstützung und das Leitwerk. Übrig blieben der zentrale Alurahmen mit Motor, Hauptgetriebe und Taumelscheiben-Servos, sowie der Heckausleger mit Heckservo und Heckrotorgehäuse.

Wie erwartet, passte die abgespeckte Alien-Mechanik problemlos in den oberen Teil des Century-Rumpfs, ohne dabei in die darunter liegende Kabine hineinzuragen. Allerdings ist das Heckrohr des Alien 600 um 35 Millimeter zu lang, so dass wir den abnehmbaren Heckkonus des Rumpfs zunächst weglassen mussten.

Im nächsten Schritt wurde die Anordnung aller benötigten Komponenten im Rumpf festgelegt. Neben der Überprüfung der Schwerpunktlage ging es uns dabei vor allem um einen einfachen und schnellen Akkuwechsel und natürlich den »unverbauten« Blick durch die Kabinenfenster. Ein weiteres wichtiges Ziel bestand darin, das Abfluggewicht unter der 5-Kilogramm-Grenze zu halten, um den Heli später möglichst vielseitig einsetzen zu können.

Während die Mechanik vollständig in der Triebwerksverkleidung über der Kabine verschwand, mussten wir beim Akku einen Kompromiss eingehen und ihn quer vor den Pilotensitzen platzieren. Die Beinfreiheit der vorgesehenen Pilotenfiguren wird dadurch zwar erheblich eingeschränkt, aber dafür kann der Akku bequem durch die Cockpit-Tür gewechselt werden und ist bei geschlossenen Türen von außen nicht sichtbar …

Autoren: Gunther & Frederick Winkle

Rotor-Titel-5.15Eine ausführliche Vorstellung der Bell 222 lesen Sie in ROTOR 5/2015 (ab 23. April im Handel).

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